Heimatverein Bad Leonfelden unter neuer Führung

Bei der Generalversammlung Ende Mai wurde Christoph Zwirtmayr zum neuen Obmann gewählt. Ihm ist es wichtig, den Verein ins digitale Zeitalter zu führen. Der neue Obmann hat die Erstellung einer digitalen Bibliothek zum Ziel, sodass allen Interessierten der Zugriff zu historischen Dokumenten erleichtert wird. Sein Stellvertreter ist nun Simon Mostler, Amtsleiter von Bad Leonfelden.

Buchpräsentation: „Bildung macht Schule“

Im Rahmen der Generalversammlung präsentierte auch Wilhelm J. Hochreiter sein Buch „Bildung macht Schule“, welches er in Kooperation mit dem Heimatverein verfasst hat. In dem Bestreben, an verlässliche Daten zum Bau der Schule des Marktes Leonfelden zu gelangen, betrieb er in verschiedenen Archiven intensive Nachforschungen. Es stellte sich heraus, dass im Jahr 1577, als die Schule erbaut wurde, im Stift Wilhering nur drei Mönche und zwei Novizen lebten und das Stift sich in einer akuten finanziellen Notlage befand, da sich der Abt samt der Kasse nach Deutschland abgesetzt hatte. Offensichtlich wurde die Schule von den protestantischen Marktbürgern errichtet und nicht, wie oft dargestellt, von Mönchen aus Wilhering. Sehr wohl aber musste bei der Einstellung eines Schulmeisters die Zustimmung des Abtes von Wilhering eingeholt werden.

Wilhelm Hochreiter befasste sich auch mit den Lebens- und Arbeitsbedingungen der Schulmeister. Das Buch enthält eine Auflistung der im Markt Leonfelden tätigen Schulmeister und Schulgehilfen sowie eine Aufstellung ihrer Entlohnung, die er aus dem Studium der Fassionen (Steuererklärungen) gewinnen konnte. Fazit: Die Schulmeister konnten von ihren Einkünften als Lehrer, Mesner und Kirchenmusiker recht gut leben.