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Mühlviertler-Pendler-Strecke: Spieglein, Spieglein an der Wand, hier liegen die meisten Autospiegel im ganzen Land

Mag. Jacky Stitz, 06.09.2022 08:56

UU/LINZ. Spieglein, Spieglein an der Wand, wo liegen die meisten Autospiegel im ganzen Land? Mühlviertler Pendler wissen es: entlang der Pachmayrstraße (Stadt Linz), die schon lange kein kleiner Güterweg mehr ist, sondern eine Hauptverkehrsroute für viele Beschäftigte - vor allem aus Eidenberg, Lichtenberg, Gramastetten, Walding und Kirchschlag. Schlaglöcher, Fleckerl-Teppich, Bankett de facto nicht befahrbar. Der Zustand ist miserabel, bietet kaum Platz für einander entgegenkommende Autos.

 (Foto: Privat)
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Zahlreiche Pendler aus dem Mühlviertel fahren Tag für Tag in die oö. Landeshauptstadt, um ihren Job, den Ausbildungsplatz, die Schule oder Universität zu erreichen. Und dies sollte auch „halbwegs“ gefahrenlos und unbeschwert möglich sein. Doch die Pachmayrstraße, die noch zu Linz gehört, und eine wichtige Hauptroute für viele Mühlviertler ist, ist alles andere als super. Eng, unübersichtlich, gefährlich, in wirklich keinem guten Zustand, nicht mal breit genug um zwei Autos bzw. einen PKW und einen Autobus problemlos die Vorbeifahrt zu ermöglichen, Bankett weggeschwemmt oder einfach nicht befahrbar, unzählige „niedergemähte“ Leitpflöcke.

Vor allem jetzt im Herbst, wenn die Ferien zu Ende gehen, gibt es hier wieder rege Pendler-Ströme vom Bezirk Urfahr-Umgebung nach Linz. Und auch die Linzer selbst, die gern zu Naherholungszwecken etwa auf die Gis zum Spazieren fahren, nutzen regelmäßig dieses Nadelöhr, vor allem wenn in der Landeshauptstadt der Nebel sitzt und oben im Mühlviertel die Sonne scheint.

Statement aus der Mühlviertler Pendler Allianz

„Seit Jahren setzen wir uns als ÖAAB schon für eine ordentliche Sanierung der Pachmayrstraße ein. Immer wieder langen Beschwerden über den Straßenzustand bei uns ein. Die Lichtenberger Gemeindepolitik bemüht sich mittels Straßenprogramm die Lichtenberger Straßen regelmäßig zu sanieren. Die Pachmayrstraße ist aber Linzer Gebiet – da haben wir wenig Einfluss“, bedauert ÖAAB-Sprecherin Melanie Wöss, VP-Vize-Bürgermeisterin aus Lichtenberg. 

„Wir haben schon viele Aktionen und Gesprächsversuche gestartet und Fotos der stark ausgeschwemmten Bankette oder der Schlaglöcher nach Linz gesandt. Auch ein überparteiliches Gespräch fand 2019 statt. Uns wäre eine ordentliche Sanierung ein großes Anliegen - und daher werden wir weiterhin das Gespräch mit den Zuständigen der Stadt Linz suchen“, bleibt Wöss an der Sache dran.

Der Altenberger VP-Bürgermeister Michael Hammer, seines Zeichens auch Sprecher der Mühlviertler Pendler Allianz, sagt dazu: „Die gesamte Pachmayrstraße ist ein Dauerbrenner. Der Zustand lässt sich nur als Wahnsinn bezeichnen. Da sieht man sprichwörtlich am Zustand der Straße auch die Gemeindegrenze - auf Linzer Seite ist die Einfahrtsstraße ein Dilemma, auf dem Mühlviertler Gemeindegebiet ordentlich ausgebaut.“

So macht es den Eindruck, als habe die Stadt Linz kein Interesse an der wichtigen Pendler-Strecke für tausende Autofahrer: „Hier ist definitiv die Stadt Linz in der Verpflichtung. Das ist ja eine wichtige Verbindungsstraße ins Mühlviertler Umland. Ein Ausbau ist dringend nötig“, fordert Hammer.

Die direkten Anrainer und Unternehmer sind auch über die Verkehrskolonnen und die vielen Probleme entlang dieses Nadelöhrs nicht amüsiert: Und LKW kommen hier nur unter erschwerten Bedingungen zu den Firmen, falls sie überhaupt für diese Straße eine Fahrberechtigung aufweisen können...

„Es handelt sich hier um eine sehr begehrte Pendlerstrecke. Es fahren auf der Pachmayrstraße mehr Autos als auf der Landesstrasse Hagenstraße laut aktuellen Verkehrszählungen. Es geht nicht um einen Ausbau der Strecke, sondern lediglich um eine ordentliche Sanierung der Fahrbahn. Diese Route wird auch von Alltagsradfahrern und einspurigen Fahrzeugen regelmäßig genutzt. Hier liegt ein besonderes Gefahrenpotential aufgrund der äußert schlechten Fahrbahnbeschaffenheit. In der letzten Legislaturperiode gab es bereits immer wieder Gespräche mit der Stadt Linz, um hier eine Sanierung zu erwirken. Versprochen wurde dies damals für das Straßenbauprogramm 2023, in zwei Abschnitten. Zu erwähnen ist auch, dass auf dieser Strecke der Linienverkehr von großer Bedeutung ist. Seitens des ÖAAB gab es zahlreiche Aktionen, um auf diese nicht zufriedenstellende Situation aufmerksam zu machen“, führt auch die Lichtenberger Bürgermeisterin Daniela Durstberger (VP) aus.

Statement aus der Linzer Politik

„Mir ist die Problematik der teilweise sehr engen Straßenführung durchaus bewusst. Gestaltungsmöglichkeiten sind aufgrund des Baumbestandes nur bedingt möglich. Im aktuellen Straßenbauprogramm sind meines Wissens nach keinen finanziellen Mittel für einen Ausbau vorgesehen. Bezüglich der zukünftigen Planungen ersuche ich Sie, mit dem zuständigen Referenten, Herrn Vizebürgermeister Hajart, Kontakt aufzunehmen“, lässt der Linzer SPÖ-Bürgermeister Klaus Luger via Pressesprecherin der Tips-Redaktion über Mail ausrichten.

Na, das macht die Redaktion auch glatt: „Mir ist die Problematik durchaus bewusst. Beim Budget sind mir derzeit für die nächsten zwei Jahre die Hände gebunden“, so der Linzer VP-Vize-Bürgermeister Martin Hajart, der auch die Verkehrsagenden inne hat.

Verbesserungen bzw. Ausbau gewünscht

„Den Pendlern und Anrainern ist es gleich, wer dafür zuständig ist - sie wünschen sich einfach eine Verbesserung der Straße und Entschärfung der Gefahrenquellen“, bringen es die befragten Pendler vor Ort beim Lokalaugenschein auf den Punkt.


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