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Rotes Kreuz auf "Zapf-Tour" - Blutspender im Bezirk dringend gesucht: "Jeder Tropfen rettet Leben"

Mag. Jacky Stitz, 26.09.2022 10:24

URFAHR-UMGEBUNG. Regelmäßig tourt das Rote Kreuz quer durch Oberösterreich, um dringend benötigtes „frisches“ Blut abzuzapfen. Beim letzten Stopp im Bezirk fanden sich 37 freiwillige Spender. Einer davon ist der 18-jährige Schüler Fabian Leeb aus Lichtenberg: „Vielleicht kann ich so wem das Leben retten. Und wer weiß, vielleicht kann ich ja auch selbst eines Tages eine Blutspende brauchen.“

Der 18-jährige Fabian Leeb aus Lichtenberg spendete zum ersten Mal in seinem Leben Blut: "War gar nicht schlimm."Am Bild mit dabei: Blutspende-Assistent Hubert Wieser, Teamleiter Josef Gabriel und die helfenden Hände der Eidenbergerin Ines Lehner. (Foto: Jacky Stitz)

Jeden Tag werden in Österreichs Spitälern 1000 bis 1200 Blutkonserven benötigt. „Allein in Oberösterreich brauchen wir pro Woche an die 1000 Stück“, berichtet der Mühlviertler Josef Gabriel, Teamleiter des Abnahme-Teams von der Blutzentrale Linz. Er und seine Kollegen zapften kürzlich bei einem Stopp in Lichtenberg 37 freiwillige Spender an: „Prinzipiell kann jeder, der mindestens 18 Jahre alt ist, Blut spenden. Es gibt nur ein paar Gründe, warum es nicht möglich sein sollte - etwa eine aktuelle Zahnbehandlung, ein Zeckenbiss oder wenn man selbst krank ist. Doch dafür haben wir vor Ort immer einen Arzt mit, der dies mit den potenziellen Spendern bespricht“, klärt der Teamleiter auf.

Beim Tips-Lokalaugenschein trifft die Redaktion auf Fabian Leeb aus Lichtenberg - er spendet erstmals in seinem Leben Blut. Warum? „Meine Eltern machen da auch schon immer mit“, verrät er ganz offen und ergänzt: „Es war auch gar nicht schlimm und bringt ja anderen Menschen was. Die ganzen Leute hier sind auch total nett. Und es ist schneller gegangen, als ich gedacht habe.“

Wie lange dauert denn so eine Blutspende überhaupt? „Die ist ruckzuck vorbei, dauert etwa zwischen fünf und maximal 15 Minuten. Rund 500 Milliliter werden abgenommen „, spricht Teamleiter Gabriel aus Erfahrung.

Ist es denn schwer, Spender zu finden? „Die Oberösterreicher reißen ganz Österreich mit ihren Blutspenden raus, man merkt aber schon, dass die fleißigsten Spender aus dem ländlichen Bereich kommen. Corona hat das Spenderverhalten verändert. Ältere ,Stamm-Spender' sind aus Sorge vor einer Infektion oft nicht mehr gekommen, dafür sehen wir, dass immer mehr junge Leute hier dabei sind. Wichtig ist, dass die gesamte Bevölkerung sieht, dass Blut ein Notfallmedikament ist und jede Konserve Leben rettet“, bringt des Josef Gabriel auf den Punkt.

„Mein Blut“: OÖ. Rotes Kreuz attraktiviert Spender-App

Blutspender sind Lebensretter und stärken unser Gesundheitssystem: Die App „Mein Blut“ vereinfacht das Spenden, bietet Nutzern neue Service-Dienste und lädt zum Vernetzen, Spielen sowie Punkte-Sammeln ein.

Unfälle, Operationen, Geburten oder die Behandlung schwerer Krankheiten: Mehr als 1.000 Blutkonserven brauchen die österreichischen Spitäler pro Tag, um verletzte und kranke Menschen zu behandeln. Blut ist der „Saft des Lebens“ und durch nichts ersetzbar. Immer mehr junge Menschen krempeln deshalb regelmäßig die Ärmel hoch, um anderen zu helfen. Die App „Mein Blut“ macht die freiwillige Blutspende nachhaltig, einfacher, sicherer und komfortabler. Damit können Spender den Gesundheitsfragebogen vorab rasch am Smartphone ausfüllen, Termine für Blutspende-Aktionen abrufen und ihre medizinischen Daten abfragen.

In der neuesten Version ist es erstmals möglich, online den Verlauf von Labor-Ergebnisse der eigenen Blutspenden einzusehen, sich mit anderen Spendern zu vernetzen und sich in Blutspende-Challenges zu messen: Die App-Nutzer sammeln Punkte, gewinnen virtuelle Abzeichen und steigen in neue Spender-Stufen auf. „Diese Funktion fördert den Austausch in der Community und hilft uns, Blutspenden nach Bedarf zu planen“, freut sich OÖ. Rotkreuz-Präsident Aichinger Walter. Das OÖ. Rote Kreuz entwickelte die App mit den Firmen x-tention Informationstechnologie GmbH und Netcetera AG.

„Mein Blut“ liefert Einsparungspotential beim Papierverbrauch. 50.000 Spender-Einladungen, 50.000 Befunde, 10.000 Ausweis-Anschreiben, 10.000 Blutspende-Ausweise aus Plastik sowie 110.000 Kuverts könnte man jährlich damit einsparen. „Das wirkt sich nachhaltig auf die Umwelt aus“, ist der OÖ. Rotkreuz-Präsident überzeugt. Blutspender geben ihr Bestes. „Um den Bedarf an Blutkonserven langfristig zu sichern, freuen wir uns über Blutspender jeden Alters. Besonders aber über Menschen jüngerer Bevölkerungsgruppen“, meint Aichinger, „Jugendgruppen, Landjugend, Pfadfinder, Freiwillige Feuerwehren, Sportvereine und ähnliche Organisationen spielen dabei eine große Rolle.“

 

Infos & Termine

Blutspenden können Menschen ab 18 Jahren, die gewisse medizinische und gesetzliche Kriterien erfüllen. Zur Blutspende ist ein amtlicher Lichtbildausweis notwendig. Informationen zur Blutspende und zu Terminen gibt es auf www.blut.at und unter der Telefonnummer der Blutzentrale Linz: 0732 777 000.

Bis dato verwenden rund 40.000 Spender die App. Hier kann man die „Mein Blut“-App für Android- und Apple-Geräte herunterladen: Google Play Store: https://play.google.com/store/apps/details?id=at.roteskreuz.blooddonor.app; Apple Store: https://apps.apple.com/ch/app/mein-blut/id1532375420

„Blut hat auch ein Ablaufdatum, hält nicht ewig, daher: Bitte fleißig weiter Blut spenden!“, hofft Josef Gabriel weiterhin auf eine rege Teilnahme - am Land und auch in der Stadt.

Infos: www.blut.at

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