Neue Schulform in Gallneukirchen: Matura mit Ausbildung in der Behindertenarbeit
GALLNEUKIRCHEN. Im September 2023 startet die neue fünfjährige Höhere Lehranstalt für Pflege und Sozialbetreuung (HLPS) am Diakoniewerk Gallneukirchen für Schüler ab 14 Jahren. Die Schule wird mit Matura und Sozialdiplom abgeschlossen. Am 20. Jänner findet der Tag der offenen Tür statt.
In der ersten Klasse der HLPS stehen 25 Plätze zur Verfügung. Mit der HLPS ergänzt das Diakoniewerk als Schulträger eine berufsbildende Ausbildung für Über-14-Jährige. Einzigartig in ganz Oberösterreich schließt die HLPS nach fünf Jahren mit Matura und dem Diplom Sozialbetreuung „Behindertenarbeit“ oder „Behindertenbegleitung“ ab, im Schwerpunkt-Zweig „Behindertenarbeit“ zusätzlich mit der Berufsberechtigung „Pflegeassistenz“.
Neuer Schultyp
Die HLPS wird jetzt ins Regelschulwesen übernommen. Davor gab es an anderen Standorten einen zweijährigen Schulversuch. Das Diakoniewerk als Schulträger hat im Sommer den Auftrag durch die Bildungsdirektion erhalten. „In Oberösterreich gibt es diese Schulform bereits bei den Oblatinnen in Linz. Das Diakoniewerk in Gallneukirchen ist der erste Standort, der die Schulform für Sozialbetreuung im Behindertenbereich mit Matura anbietet“, sagt Schuldirektorin Susanne Kunze.
Zwei Schwerpunkte
Der Schwerpunkt „Behindertenbegleitung“ beinhaltet einen sozialpädagogischen Schwerpunkt, der auf die Beratung und Begleitung von Menschen mit Behinderung fokussiert. Der Schwerpunkt „Behindertenarbeit“ zielt auf die Qualifizierung zur pflegerischen Begleitung von Menschen mit Behinderungen ab. Die Unterrichtsfächer in der HLPS umspannen allgemeinbildende Fächer, Gesundheits- und Humanwissenschaften, medizinisch-pflegerische Fächer, Methoden der Sozialen Arbeit sowie Management im Sozialbereich. „Die meisten Fächer werden durch das bestehende Kollegium abgedeckt, zusätzliche Lehrer, vor allem in den Maturafächern, werden durch Ausschreibung der Bildungsdirektion angestellt“, sagt Schuldirektorin Susanne Kunze.
Optimale Berufsaussichten
Bis zum Jahr 2030 fehlen rund 10.000 Pflegekräfte allein in Oberösterreich. Die beruflichen Aussichten mit der neuen Ausbildung sind demnach vielversprechend, die Themenfelder vielfältig und beschränken sich nicht nur auf den Pflegeberuf. Selbst für den Fall, dass die Berufsinteressen der Schüler noch nicht feststehen, oder sich während der Ausbildung ändern, stehen mit dem Matura-Abschluss alle Türen offen. Die HLPS will alle ansprechen, die Matura machen möchten und Interesse an einer Tätigkeit im Sozial- und Gesundheitsbereich haben.
Praktikumsmöglichkeiten
Die theoretische Ausbildung wird durch einen Einblick in die Praxis in Form diverser Praktika
ergänzt. Das Diakoniewerk hat als Schulträger der Schulen für Sozialbetreuungsberufe jahrzehntelange Erfahrungen in der praxisnahen Ausbildung von Sozialbetreuern in der Alten- und Behindertenarbeit. Im direkten Umfeld der Schule befinden sich viele Praktikumsmöglichkeiten des Diakoniewerks: die integrative Volksschule, Kindergarten, Tagesbetreuung sowie verschiedene Einrichtungen der Behindertenarbeit.
„Die HLPS steht für Allgemeinbildung plus Berufsausbildung im sozialen Bereich. Mit der praxisnahen Ausbildung lernt man unterschiedliche Bereiche kennen und kann das theoretische Wissen in die Praxis umsetzen. Diese Schule ist ein einzigartiges Angebot für sozial interessierte Schüler“, so der Geschäftsführer des Diakoniewerks Oberösterreich Gerhard Breitenberger.
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