BAD LEONFELDEN. Bier und Brot. Schon seit dem Zeitalter der Pharaonen schätzen Menschen diese Nahrungsmittel. In Bad Leonfelden gehen beide jetzt eine besondere Symbiose ein.
9 Uhr. Ruben Knitter hat schon alles vorbereitet. Wasser und Gerstenmalz sind schon im Sudkessel vereint und man ist gespannt, wie es weitergeht. Der Braumeister, der seinem Handwerk noch nebenberuflich nachgeht, fügt der Mischung noch Semmelwürfel bei. „Um mein Brotkäppchen-Bier zu brauen, gebe ich etwa fünf Prozent Brot dazu“, erklärt der gebürtige Deutsche, der das Brot von der Mühlviertler Landbäckerei bezieht. Mit dieser Methode setzt Knitter bewusst auf den Nachhaltigkeitsgedanken, schließlich wird für den Brauvorgang altes Brot verwendet, das nicht mehr verkauft werden kann. Doch warum nur fünf Prozent Brotanteil? „Im Brot sind Gewürze und Salz vorhanden. Beide Bestandteile haben Auswirkung auf Geschmack, die Gärung oder die Schaumbildung. Daher gilt es, die richtige Balance zu finden“, erklärt Knitter.
Bier ist ein sehr vielfältiges Getränk
Das Brotkäppchen ist jedoch nicht die einzige Bierspezialität, die in Bad Leonfelden entsteht. Zwergengold, ein goldenes, fruchtiges, hopfiges Pale Ale, und Dunkelstilzchen, ein dunkles Porter mit Schokolade- und Kaffeenoten, sollen Genießer ebenfalls auf den Geschmack bringen. „Bier ist ein sehr vielfältiges Getränk, das durch die Verwendung verschiedener Hefen oder den Röstgrad des Malzes unterschiedliche Geschmäcker hervorbringt“, erläutert Knitter, der zurzeit nur wenige hundert Liter Bier pro Monat in seiner kleinen Brauerei herstellt.
Außergewöhnliche Kreationen
Der in Linz wohnhafte Deutsche pendelt für seine Leidenschaft regelmäßig nach Bad Leonfelden, um dort zu brauen und an neuen Ideen zu arbeiten. „Ich feile immer an neuen Bier-Ideen. Vielleicht gibt es in naher Zukunft auch Bier mit Erdnussbutter oder eine andere außergewöhnliche Kreation“, macht Knitter Lust, seine Spezialitäten aus der „kråftbier“-Brauerei selbst zu verkosten. Doch wie soll man sich sensorisch den Bierspezialitäten nähern? „Wichtig ist, dass man offen für Neues ist und man bei Genuss bedenkt: Craft-Biere haben oft einen wesentlich höheren Alkoholgehalt als Standard-Produkte, die Konsumenten im Supermarkt kaufen. Daher sollte man vorsichtig an eine Verkostung herangehen“, erklärt Knitter mit einem Lachen.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden