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Eine Wohngruppe für Backexperten und Reiselustige: Im SAT Ottensheim hat Langeweile keinen Platz

Olivia Lentschig, 06.08.2024 08:00

OTTENSHEIM. Ob Ausflüge, sportliche Aktivitäten, den eigenen Interessen nachgehen, Spaß haben oder Geborgenheit und Miteinander erleben - all das prägt den Alltag in der Wohngruppe „Satellitenwohnungen (SAT) Ottensheim“. Jeder Mensch ist anders, hat spezielle Bedürfnisse und Fähigkeiten. So ist auch der Unterstützungsbedarf der Bewohner bei der Bewältigung des Alltags individuell. Mit den Angeboten im teilbetreuten Wohnen wird man diesen Anforderungen gerecht.

  1 / 6   Gemeinschaft leben In der teilbetreuten Wohngruppe in Ottensheim stehen Unternehmungen hoch im Kurs. (Foto: Institut Hartheim)

Die Wohngruppe SAT des Instituts Hartheim in Ottensheim besteht aus zwei Wohnungen. Bewohnt werden diese von drei Männern in der einen Wohngruppe (WG) sowie zwei Frauen und einem Mann in der anderen WG. Während des Tages gehen alle Bewohner ihrer Arbeit außerhalb der WG nach. Die Freizeitplanung verläuft dann individuell, je nach Interesse und Neigung. So ist ein Bewohner etwa Mitglied im Fotoclub Ottensheim und engagiert sich beim wöchentlichen Klettern in Walding. Ein anderer Bewohner nimmt Musikunterricht, ein weiterer geht zur wöchentlichen Reitpädagogik-Stunde. „In den warmen Monaten sind wir viel mit unserem „Fun 2 go“ unterwegs. Dieses Dreiradtandem ist für zwei Personen ausgelegt, mittels Ankoppelung ist es auch möglich, zu viert zu fahren“, berichtet Wohngruppenleiterin Edith Seyrl.

Schmankerlzeit beim „Post.Samstag“

Sehr beliebt ist der „Post.Samstags“: Jeden ersten Samstag im Monat (August Sommerpause) lädt der Ottensheimer Gasthof zur Post zum Mittagstisch mit anschließendem Kuchenbuffet. „Viele kommen und genießen den köstlichen Schweinebraten vom Gasthof und als Nachspeise unsere selbst gebackenen Köstlichkeiten, die von unseren Bewohnern gebacken und gegen freiwillige Spenden angeboten werden“, erklärt Edith Seyrl das System. „Tatkräftig helfen alle jedes Mal mit: Da wird Eischnee gerührt, Kuchen mit Obststücken belegt und zwischendurch auch mal abgewaschen, denn im Sortiment stehen jeweils immer fünf bis sechs Kuchen- bzw. Tortenvariationen. Verarbeitet werden ausschließlich hochwertige und regionale Lebensmittel.“

Fleißig machen die Bewohner auch selber Werbung für ihren Post.Samstag. „Daher ist er auch immer gut besucht“, lacht Edith Seyrl und erzählt von der Freude, wenn Freunde und Angehörige zum Essen erscheinen.

Beim Post.Samstag sind die Bewohner gut gefordert: Speisen und Getränke dürfen serviert, Tische abgeräumt und Getränke zubereitet werden. In der Küche helfen sie beim Abwasch und trocknen das Geschirr ab. Auch das Austeilen der Mehlspeisen übernehmen die SAT-Bewohner, sowie das Verpacken, denn viele Gäste nehmen sich gerne etwas mit nach Hause. „Ein großes Dankeschön gebührt den Wirtsleuten Johanna Böker und Reini Feizlmayr samt Team für die Möglichkeit der Inklusiven Mitarbeit in ihrem Gasthaus“, bedanken sich die Betreuer.

Gemütliches Gassenfest

Die Wohngruppen ist sehr gut im Ort integriert, so findet beispielsweise jedes Jahr das Gassenfest statt. In Kooperation mit Goldschmiede Klaus Anselm bildet dieses besondere Fest ein sehr spezielles Highlight für die Bewohner. Der Erlös daraus kommt der SAT zugute. „Durch die letzte Summe konnten wir das tolles E-Bike „Fun 2 go“ kaufen“, berichtet die Gruppenleiterin dankbar und fügt hinzu, dass auch verschiedene Ausflüge mit den Spenden finanziert werden.

Von Weltcup-Skispringen über Donau-Kreuzfahrten

Im Gespräch mit einigen Bewohnern verrät Gerald Hirtenlehner, dass er vor allem den wertschätzenden Umgang untereinander schätzt. Auf die Frage, was ihm am meisten Freude macht, berichtete er von einem tollen Ausflug zum Weltcup Skispringen der Damen in Hinzenbach. Nachdem er manchmal auch samstags beim Verein zur Förderung von Arbeit und Beschäftigung (FAB) arbeitet, freut er sich jedes Mal darauf, wenn er bei einem Post.Samstag dabei sein kann.

Wohngruppen-Bewohner Franz Braun schwärmt vom guten Zusammenleben in der WG und meint: „Ich mag alle Betreuer und Betreuerinnen sehr gerne und helfe immer gerne mit.“ Sein Aufgabe beim Post.Samstag ist das Einräume des Geschirrs in den Geschirrspüler. „Und sonst freu ich mich immer auf das gute Mittagessen und einen Kuchen von uns“, freut sich Franz. Ein Ausflug ist ihm besonders im Gedächtnis geblieben: „Vor Kurzem habe ich mit meiner WG-Kollegin und den Feizeitbegleiterinnen eine Donau Kreuzfahrt nach Wien gemacht.“


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