Zwei Mühlviertler von Caritas-Schule für Sozialbetreuungsberufe in Linz begeistert: "Wollen mit Menschen mit Beeinträchtigung arbeiten"
URFAHR-UMGEBUNG/LINZ. Die Caritas-Schule für Sozialbetreuungsberufe in Linz bietet ab September wieder einen zweijährigen integrativen Lehrgang für Fach-Sozialhelfer in der Behindertenbegleitung (IBB) an. Die Ausbildung ist ab 19 Jahren möglich und für jene gedacht, die Lernschwierigkeiten haben und einen Beruf ergreifen möchten, in dem sie mit Menschen arbeiten. Einen Infoabend gibt es am Mittwoch 29. Jänner, 16 Uhr. Zwei Mühlviertler geben hier einen kurzen Einblick in ihren Lehrgang.
Im vergangenen September starteten fünf Schüler mit dem IBB-Lehrgang. Florian Plakolm aus Gallneukirchen und Valentina Silwanis aus Hellmonsödt sind zwei von ihnen. „Ich habe den Vorbereitungslehrgang gemacht. Dann wollte ich mit Menschen mit Beeinträchtigung arbeiten“, erzählt die 20-Jährige. Für die IBB-Ausbildung habe sie sich entschieden, weil sie einfacher ist: „Für mich ist das Lernen schwierig. In der IBB haben wir weniger Stunden Unterricht und weniger Stoff zum Lernen“, so die Hellmonsödterin. Sie absolviert ihr Praktikum in einer Werkstätte. „Dort arbeiten wir mit Leder, wir machen zum Beispiel Schlüsselanhänger. Mir gefällt es, anderen Leuten zu helfen – und auch das Basteln gefällt mir sehr“, sagt sie.
„Die reguläre Behindertenbegleitung-Ausbildung war für mich zu schwer“, ergänzt der ebenfalls 20-jährige Florian Plakolm. „Ich wollte aber gerne in diesem Bereich bleiben und weiterhin mit Menschen mit Beeinträchtigung arbeiten. Deshalb habe ich mich dann für die IBB-Ausbildung entschieden. Im Praktikum arbeite ich mit Kindern mit Beeinträchtigung in einem Hort. Die Arbeit mit den Kindern macht mir viel Spaß. Die Arbeitszeiten sind super. Die Pflege kann auch anstrengend sein, aber das Spielen, das Spazierengehen und das Musizieren mit den Kindern sind einfach toll.“
Zweite Lehrkraft unterstützt im Unterricht
Florian Plakolm, Valentina Silwanis und die anderen IBB-Schüler haben sich von Anfang an gut in der Klassengemeinschaft aufgenommen gefühlt. „Meine gesamte Klasse ist super. Ich habe schon am ersten Schultag Freunde gefunden. Wenn ich Fragen habe, helfen sie mir weiter. Wir unternehmen auch privat einiges“, erzählt Plakolm.
Dass meist eine zweite Lehrkraft den Unterricht begleitet, ist von großem Vorteil. Sie unterstützt die Schüler im Unterricht und beim Lernen. Nach der zweijährigen Ausbildung können die Fachsozialhelfer in Wohngruppen oder Werkstätten Erwachsene, Jugendliche und Kinder mit Beeinträchtigungen unterstützen - ob beim Einkaufen, in der Freizeit, bei der Pflege oder im Haushalt. Darauf freuen sich die jungen Menschen schon.
Einzigartiger Lehrgang in Oberösterreich
Seit 2016 findet der oberösterreichweit einzigartige Lehrgang regelmäßig in der Caritas-Schule für Sozialbetreuungsberufe statt. Maximal fünf Schüler werden dabei in die Klasse aufgenommen.
Aufnahmekriterien
Die Aufnahmekriterien für die integrative Ausbildung zum Fach-Sozialhelfer für Behindertenbegleitung sind ein Sonderpädagogischer Förderbedarf, eine Anerkennung nach dem Behindertengesetz oder eine leichte Intelligenzminderung.
Wer sich bewerben möchte, muss Lesen und Schreiben können, einen Pflichtschulabschluss haben und mindestens 19 Jahre alt sein. Das Aufnahmeverfahren dauert einen halben Tag und besteht aus einer Überprüfung von Grundfertigkeiten, einer Gruppenaktivität und Einzelgesprächen.
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