Neue Geschäfte sollen in Urfahr-Umgebung für Belebung der Ortskerne sorgen
BEZIRK. Viele Gemeinden kämpfen mit aussterbenden Ortszentren. Wie man diesen mehr Leben einhaucht, zeigen etwa die Gemeinden Eidenberg, Reichenau, Schenkenfelden und Gramastetten vor.
Einiges tut sich derzeit in Eidenberg, wo nach dem Aus des S’Gschäfts Ende 2024 eine Nahversorger-Räumlichkeit im ruhig gewordenen Ortszentrum frei wurde. Doch damit ist ab 1. Februar Schluss, denn da eröffnet genau hier die Hellmonsödterin Laura Erler-Wiesmair (sie führt in ihrer Heimatgemeinde ihre Backstube Lauras Mühlviertler Patisserie) eine Filiale, in der es Brot, Gebäck, Mehlspeisen und Kaffee geben wird. Zudem soll es kleine Mitbringsel, etwa Deko aus der Region, geben. Derzeit laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, Papa Herbert wird vor Ort dann die Kunden verwöhnen. Erler-Wiesmair, die ihr kleines Café Jules by Laura in Gallneukirchen Ende 2024 schloss, freut sich schon auf ihren neuen Standort. Neue Sitzmöglichkeiten werden gerade organisiert und ein modernes Graffiti soll den Standort aufpeppen. Auf die Eröffnung im Dienstleistungszentrum Eidenberg freut sich auch der ortsansässige Bürgermeister Adi Hinterhölzl: „Ich bin so glücklich, dass hier bald ein Treffpunkt für die Bürger ermöglicht wird. Damit wird das Zentrum belebt, es wird lebendiger.“
Ein paar Schritte weiter, quasi ums Eck, wird auch dem seit gut 24 Jahren leerstehenden Saal des ehemaligen Gasthauses Wollendorfer bald wieder Leben eingehaucht. Auf Initiative von Josef Madlmeir hat sich dort ein Verein zusammengetan, um als Einkaufsgemeinschaft, welche nicht gewinnorientiert arbeitet, eine Nahversorgung mit Waren des alltäglichen Bedarfs zu ermöglichen. Nützen können dieses Angebot dann – geplant ist ab Ende Mai – jene Menschen ab 18 Jahren, die Mitglied sind und über eine mit Guthaben aufgeladene Karte verfügen. Mit dieser hat man künftig Zugang zum Nahversorger, scannt die Waren, bezahlt damit. Der Verein, der ehrenamtlich arbeitet, befindet sich derzeit in der Umsetzungsphase. Zwei, drei Angestellte könnte es für die Administration geben. „Selbstbedienung ist angesagt. Auch regionale Waren werden angeboten. Und die Preise werden für die Mitglieder gut passen. Denn sonst geht keiner einkaufen“, so Madlmeir. Sieben Tage die Woche soll von 6 bis 22 Uhr geöffnet sein. Weitere Infos: eidenberg-agenda21.info
Ein Billa für Reichenau
In Reichenau zeigt sich Mir-Fraktionsobmann Roland Lichtnauer erfreut über die Fortschritte beim Neubau der Billa-Filiale beim neuen Sportplatz. Der neue Supermarkt bei der Ortseinfahrt brächte seiner Meinung nach Vorteile für die lokale Infrastruktur, schafft zudem Arbeitsplätze und trägt auch zur wirtschaftlichen Belebung der Gemeinde bei. Die im November angelaufenen Bauarbeiten schreiten voran. Eröffnet wird voraussichtlich im Sommer.
In Gramastetten soll Winkler zu Billa werden
Auf Tips-Anfrage zum seit heuer geschlossenen Winkler Markt heißt es aus dem Gemeindeamt: „Das Gebäude vom Winkler Markt wird saniert bzw. umgebaut und dann an den Rewe-Konzern (Billa) verpachtet.“ Eigentümer bleibt die Familie Strutz-Winkler aus Altenberg. Ein neuer Supermarkt soll auch hier frischen Wind in den Ort bringen, die Bürger freuen sich darauf.
Genossenschaftsmodell bringt ein Wirtshaus
Einfallsreich ist man auch in Schenkenfelden, denn da schaffen sich die Bürger ihr eigenes Wirtshaus. Dazu wurde eine Genossenschaft mit 350 Mitgliedern gegründet, die eigenständig und unabhängig agieren wird. „Das Projekt ist ein wesentlicher Faktor für die Belebung unseres schönen Ortskerns. Momentan läuft die Ausschreibung“, so Bürgermeisterin Doris Leitner. Geplant ist der Baustart im Mai, ein Jahr später könnten schon die ersten Gäste bewirtet werden. Ein neuer Spielplatz soll auch hinkommen: „Ortskernbelebung durch kreative Lösung“, nennt es Leitner.
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