500 Jäger trafen sich in Gallneukirchen: Bezirksjägermeister Sepp Rathgeb einstimmig bestätigt
URFAHR-UMGEBUNG. 500 Jäger - und Jägerinnen - trafen sich beim Bezirksjägertag Urfahr-Umgebung in der bis auf den letzten Platz gefüllten Gusenhalle in Gallneukirchen. Bei der jagdlichen Vollversammlung wurden auch der Bezirksjägermeister und die Funktionäre der Bezirksgruppe für die kommenden sechs Jahre gewählt.

Bezirksjägermeister Sepp Rathgeb und sein Stellvertreter Norbert Burgstaller erhielten dabei 100 Prozent Zustimmung. Auch der neue Bezirksjagdausschuss mit den Jagdleitern Günther Kitzmüller (Sonnberg), Reinhard Eckerstorfer (Gramastetten II), Franz Grubauer (Alberndorf), Martin Ortner (Reichenthal) und Josef Märzinger (Herzogsdorf) sowie die Ersatzmitglieder Ehren-Bezirksjägermeister Franz Burner, die Jagdleiter Andreas Kepplinger (St. Gotthard) und Martin Vatier (Hellmonsödt), Erwin Pilgerstorfer und Beate Moser als erste Frau in diesem Gremium wurden einstimmig gewählt. Die ausgeschiedenen Bezirksjagdausschuss-Mitglieder wurden für ihre Verdienste ausgezeichnet.
Bezirksjägermeister Sepp Rathgeb aus Oberneukirchen erneut bestätigt
„Ich bedanke mich im Namen des gesamten Bezirksjagdausschusses für das einstimmige Vertrauen, die Zusammenarbeit und Geschlossenheit im Bezirk. Wir haben uns in den letzten Jahren eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Grundeigentümern, Naturnutzern und der Behörde erarbeitet. Wir freuen uns weiter darauf aufzubauen. Die heimische Jägerschaft leistet tagtäglich ihren Beitrag zum vielfachen gesellschaftlichen Mehrwert für die Gesellschaft“, betonte der wiedergewählte Bezirksjägermeister Sepp Rathgeb aus Oberneukirchen.
Jagd - ehrenamtlicher Mehrwert für die Gesellschaft
In seinem Tätigkeitsbericht hob Bezirksjägermeister Sepp Rathgeb die ehrenamtlichen Leistungen der 1.166 Jäger und 146 Jägerinnen im Bezirk für die Gesellschaft hervor: „Jagd ist untrennbar mit Natur- und Artenschutz, einer ausgeglichenen Wald-Wild-Balance, Aufwertung der Lebensräume der heimischen Wildtiere verbunden. Jagd ist auch ein lebendiger Kulturträger und sympathische Visitenkarte des Genusslandes Oberösterreich. Darüber hinaus erbringt die Jägerschaft unzählige Stunden im Revier und bei Wildunfällen, bei jeder Tages- und Nachtzeit.“
Ein Film von Josef Hauer mit einer Foto- und Leistungsschau über die letzten Jahre rundete den Rückblick auf die erfolgreiche Periode eindrucksvoll ab.
Viele Ehrengäste
Viele Ehrengäste werteten die Veranstaltung auf, darunter Festredner Landesrat Christian Dörfel, Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner und Stellvertreter Andreas Gasselsberger, Staatssekretärin Claudia Plakolm und Nationalrat Michael Hammer, der neue Bezirkshauptmann Ferdinand Watschinger mit Stellvertreterin Claudia Handlbauer und Forstchef Gerhard Aschauer, viele jagdliche Spitzenfunktionäre aus den Bezirken, Bezirksbauernkammer-Obmann Peter Preuer und Landesbäuerin Johanna Haider, die Spitzen der Blaulichtorganisationen mit BFK Johannes Enzenhofer, BRK Peter Haslinger und der neue BPK Martin Petermüller, viele Bürgermeister mit Bezirkssprecher Herbert Fürst und Hausherr Josef Wall-Strasser sowie zahlreiche Spitzenvertreter aus Verwaltung und Wirtschaft.
Landesrat Christian Dörfel und Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner bedankten sich in ihren Ansprachen für die unverzichtbaren und unbezahlten Leistungen der Jägerschaft und betonten, dass die Politik und der Landesjagdverband verlässliche Partner der Jagd bei vielen neuen Herausforderungen sind. Jüngstes Beispiel ist das neue Jagdgesetz 2024 mit einem modernen und praktikablen Anspruch.
101 Prozent Abschussplanerfüllung bei Rehwild
Im Jagdbezirk Urfahr-Umgebung mit einer Fläche von 66.000 Hektar werden insgesamt 48 Jagdgebiete betreut, davon 35 genossenschaftliche und 13 Eigenjagden. Bei den 1.312 Jagdkarten beträgt der steigende Frauenanteil 11 Prozent. Aktuell sind 138 Jagdschutzorgane angelobt. Die Jagdprüfung „Grüne Matura“ absolvierten letztes Jahr 45 Jungjäger erfolgreich. Der Jagdkurs 2025 ist wieder voll ausgebucht.
Im laufenden Jagdjahr 2024/25 wurde der behördliche Abschussplan mit 5.450 Rehe zu 101 Prozent übererfüllt. Die Abschusspläne werden in allen 48 Jagdrevieren jährlich anhand der Verbiss-Situation bei Jungpflanzen gemeinsam von Jägern, Grundeigentümern, Forstdienst und Jagdbehörde festgelegt.
15 Stück Rotwild, ein Damwild und 108 Wildschweine wurden erlegt. Mit 1.780 Stück Niederwild (Hase, Fasan, Schnepfe, Wildente, Wildtaube) wurden 9 Prozent weniger als im Vorjahr erlegt. Mit 820 Stück Raubwild (Fuchs, Marder, Iltis, Dachs, Hermelin und Fischotter) bis Ende Jänner wurde dieses kurz gehalten. Die hohe Raubwildstrecke zeigt, wie anpassungsfähig diese Wildarten in der Kulturlandschaft sind und wie hoch ihr Druck auf seltene und sensible Tierarten ist.
Auszeichnungen und Ehrungen für jagdliche Treue
Als Höhepunkt rundeten die Auszeichnungen für jahrzehntelange Mitgliedschaft im Oö. Landesjagdverband und für besondere Verdienste den Bezirksjägertag ab.
Besondere Auszeichnungen und Jubiläen feierten:
- 80 Jahre: Otto Scheuchenstuhl aus Alberndorf
- 75 Jahre: Josef Rabmer, Leopold Weinzierl sen.
- 70 Jahre: Theodor Kolmbauer, Ernst Schwarzinger
- 65 Jahre: Helmut Pichler
- 60 Jahre: Fritz Steigersdorfer, Alfred Brandstetter
- Goldener Bruch (50): Erich Humer, Walter Wiesinger, Franz Weixelbaumer
- Raubwildnadel: Wolfgang Aitzetmüller, Bernhard Enzenhofer, Karl Raml
- 10 Jahre Jagdhornbläser: Eduard Becker
Eine Dank- und Anerkennungsurkunde für besondere Verdienste um die heimische Jagd erhielten Siegfried Birngruber, Anton Gabauer und Josef Gossenreiter.
Mit einer Ehrenurkunde mit Jagdhorn für ihre 40-jährige Tätigkeit in der Bezirks-Jagdhornbläsergruppe Grenzland wurden Obmann August Wolfsegger, Schriftführer Horst Barbl und Kassier Gottfried Wollendorfer ausgezeichnet.
Mit dem Bronzenen Ehrenzeichen des OÖ. Landesjagdverbandes wurden Alois Hinterhölzl, Leopold Jungbauer, Franz Plöderl, Helmut Waldhäusl ausgezeichnet, das Silberne Ehrenzeichen erhielt Bezirksjägermeister Sepp Rathgeb.
„Jagd ist Verantwortung für Wald und Wild. Die über 1.300 Jägerinnen und Jäger im Bezirk erbringen tagtäglich einen vielfachen und bedeutenden Mehrwert für die Gesellschaft – mit Leidenschaft, Können und Handschlagqualität“, schloss Bezirksjägermeister Sepp Rathgeb mit dem Urfahraner Jägermarsch den Bezirksjägertag, der von den Steyregger Jagdhornbläsern begleitet wurde.
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