Jugendzentren in Urfahr-Umgebung: Orte zum Wohlfühlen, ohne Konsumzwang
BEZIRK. Das Jugendzentrum in Feldkirchen hat mit Carina Laimbauer (34) ab sofort eine neue Leiterin. Tips hat nachgefragt, was das Schönste für sie an der Arbeit mit Jugendlichen ist und welche Angebote es im Bezirk für junge Menschen gibt.

Die 34-jährige Feldkirchnerin Carina Laimbauer hat vor einem Jahr entschieden, ihre Berufung, die Arbeit mit Jugendlichen, zu ihrem Hauptjob zu machen. Neben der Leitung des Jugendzentrums in Kirchberg-Thening (Linz-Land) hat sie Ende März auch jene in Feldkirchen übernommen. Zuvor war sie im Gastgewerbe tätig: „Ich habe aber schon vor langer Zeit begonnen, mit Jugendlichen nebenbei zu arbeiten. Zum Beispiel habe ich mit meiner Schwester Impro-Theater-Workshops in einem Jugendzentrum angeboten. Das lief so gut, dass wir sogar am AEC-Festival teilnehmen durften. Es war dann naheliegend, die Chance zu nutzen, auch so nahe an meinem eigenen Wohnort volle Power für die Jugend zu geben.“ An der Arbeit mit Jugendlichen sei ihr besonders die Beziehungsarbeit wichtig, dass sich die jungen Menschen aufgehoben, gehört und verstanden fühlen. „Ein Maß an Augenhöhe ist meiner Meinung nach dafür essenziell. Auch wenn Probleme auftreten, kann der richtige Umgang damit gemeinsam gefunden werden. Natürlich steht auch der Spaß-Faktor ganz weit oben, um unvergessliche Momente zu gestalten“, betont Laimbauer, die selbst in Landshaag wohnt.
Das Jugendzentrum Feldkirchen bietet ein breites Angebot: „Vier Mal im Monat gibt es größere, geplante Programmpunkte, davon zwei mit freizeitpädagogischem Ansatz und zwei Programmpunkte mit Fokus auf Schule, Lehre, Arbeit oder Recht. Zusätzlich gibt es immer wieder dazwischen spontane Angebote, die aus Wünschen der Jugendlichen entstehen. Es herrscht eine Bandbreite, die von Lehrstellensuche und Präventionen bis hin zu Fun-Aktivitäten und gruppendynamischen Prozessbegleitungen geht“, erklärt die neue Leiterin. Eine der beliebtesten spontanen Aktivitäten sei das gemeinsame Kochen, weil man sich gegenseitig kennenlerne oder über Probleme sprechen könne. „Bei den Aktionen lege ich großen Wert darauf, dass sich die Jugendlichen miteinbringen und auch mitentscheiden können, wie wir unsere Zeit miteinander nutzen möchten. Bei uns wird Partizipation gelebt“, sagt die 34-Jährige. Auf die Frage, ob die Angebote für Jugendliche im Bezirk noch weiter ausgebaut werden sollen, sagt sie: „Jede Gemeinde sollte in die Jugend investieren und ein Jugendzentrum ermöglichen. In meiner Gemeinde spüre ich in der Zusammenarbeit starken Rückhalt.“ Die Jugend würde sich außerdem mehr Öffnungszeiten wünschen.
Das ÖGJ-Jugendzentrum in Gallneukirchen bietet eine Vielzahl an Aktivitäten. Billard, Tischtennis, Darts oder Fußball – hier finden die Jugendlichen passende Möglichkeiten, ihre Fähigkeiten zu verbessern und sich sportlich zu betätigen. Für die Gaming-Enthusiasten stehen neue Spiel-Konsolen bereit. Ziel sei es hier, der Jugend einen Ort zu bieten, an dem sie sich wohl und willkommen fühlt. Zudem sollen sich Jugendliche frei entfalten, Ideen austauschen und ihre Kreativität ausleben können. Auch hier werden viele Workshops organisiert, etwa in den Bereichen Musik, Kunst und Handwerk. Ebenso gibt es Unterstützung bei schulischen Fragen, Fragen zur Lehre oder zur Ausbildung und bei persönlichen Anliegen. „Wir stehen den Jugendlichen jederzeit zur Verfügung und unterstützen sie bei ihren Anliegen“, so der Gallneukirchner Kurt Winter auf Tips-Anfrage dazu. Er ist Geschäftsführer des OÖ. Jugendcenter-Unterstützungsvereins. „In unseren Jugendzentren haben die Jugendlichen einen Ort, um sich zu treffen, zum Wohlfühlen, ganz ohne Konsumzwang“, sagt er.
Weitere Treffpunkte
Das Jugendzentrum in Reichenthal (JUZ), hinter dem Nah & Frisch, bietet jeden Freitag von 17 bis 21 Uhr den 10- bis 14-Jährigen die Möglichkeit, ein paar Stunden mit Freunden – etwa bei einem Spieleabend – zu verbringen. Hier kann man auch Geburtstage feiern, Dart und Tischtennis spielen.
Im Jugendzentrum Reichenau (Youz) – hier beteiligen sich auch die Pfarre und die Gemeinden Reichenau, Ottenschlag und Haibach – treffen sich 13- bis 16-Jährige immer samstags von 18 bis 22 Uhr. Musik hören, chillen, gemeinsam fernsehen und Wii spielen stehen auf dem Programm, neue Jugendbetreuer ab 18 Jahren sind auch willkommen. Weitere Angebote gibt es etwa in Engerwitzdorf mit dem Jet in Treffling und dem Jes in Schweinbach.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden