Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Ein radelnder Selbstversuch der etwas anderen Art führte einen Puchenauer (46) mit Rad über die Gis zum Job nach Urfahr

Mag. Jacky Stitz, 16.06.2025 12:21

PUCHENAU/LINZ. Einen radelnden Selbsttest der etwas anderen Art – von zuhause in Puchenau zum Job nach Linz-Urfahr – wagte der 46-jährige Florian Tischler. Denn während andere Pendler schnelle, bequeme Öffis oder Autos bevorzugen, schwingt er sich bewusst aufs Rad – und machte dabei eine Woche lang extra einen Umweg über die Gis.

Rad-Fan Florian Tischler (46) aus Puchenau. (Foto: privat)
  1 / 3   Rad-Fan Florian Tischler (46) aus Puchenau. (Foto: privat)

„Ich pendle seit 20 Jahren das ganze Jahr durch mit dem Rad in die Arbeit. Elf Kilometer pro Strecke. Das ist für mich einfach die bequemste Art in die Arbeit zu kommen, viel Bewegung, kein Stau und kaum langsamer als mit dem Auto“, so der Puchenauer, der zwei Halbtagsstellen in Linz-Urfahr (Kepler-Uni und Johann Radon Institut) hat. „Beim Pendeln mit dem Rad heißt es ja immer, das geht nur auf Kurzstrecken, nur in der Ebene, nur bei Schönwetter und so weiter. Die Frage, ob ich auch noch mit dem Rad pendeln würde, wenn es nicht nur die kurze Strecke zur JKU wäre, hat mich immer wieder beschäftigt“, sagt der verheiratete Vater zweier Kinder, der zuvor nur in der Freizeit „just for fun“ mit dem Mountainbike auf die Lichtenberger Gis geradelt ist.

Bewusst gewählter Umweg

Und dann, Anfang Juni, hat er es einfach probiert: Mit dem Rad ging es eine Woche lang von Puchenau über die Gis nach Urfahr – pro Strecke brauchte Tischler dann statt etwa 30 Minuten rund zwei Stunden, statt 50 Höhenmeter galt es dabei 650 Höhenmeter täglich zu überwinden. Und das mal zwei, denn nach Hause nahm er auch diese Route. Normalerweise hetzen viele Pendler so schnell wie möglich von A nach B: „Über die Gis habe ich mir bewusst Zeit genommen, habe das Fahren genossen, die Ruhe im Wald, bin auch mal fünf Minuten stehen geblieben, um die Natur zu betrachten. Das war einfach eine ganz andere Art zu pendeln, kein Stress, sondern Ruhe und Entspannung pur. Wichtig ist aber, dass man am Arbeitsplatz eine Möglichkeit zum Duschen hat, weil man schwitzt doch etwas mehr als auf der Ebene. An der JKU konnte ich nach meiner Ankunft zum Glück duschen“, verrät Florian Tischler auf Tips-Anfrage.

Extremversuch: das Fazit

Resümee: ein Extremversuch mit knapp vier Stunden Zeitaufwand täglich. „Fürs alltägliche Pendeln aber nicht geeignet“, so Tischler, der, würde er weiter oben im Mühlviertel wohnen, sich aber dennoch ab und zu – dann aber mit dem E-Bike – auf den Weg nach Linz machen würde. Er, der auch Fraktionsobmann der Grünen in Puchenau ist, würde sich wünschen, dass dem Radverkehr in der Diskussion mehr zugetraut wird. Denn: „Es dauert vielleicht länger, aber es kann trotzdem mehr Spaß machen, als im Auto zu sitzen.“


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden