Medizinische Versorgung in Lichtenberg: Zwei Hausärzte bauen ein Ärztehaus

Mag. Jacky Stitz, 11.11.2025 16:12

LICHTENBERG. Was einst als kleine Praxis vor knapp 40 Jahren von Arzt Michael Kirschbichler (68) und Gattin sowie Ordinationsmanagerin Ulli (66) begann, wird sich bald als großes Ärztehaus in Lichtenberg präsentieren. Genaueres verraten Tochter und Hausärztin Jutta Handlbauer-Kirschbichler und Arztkollege Thomas Leitner im Tips-Talk. Die beiden 42-Jährigen leiten seit 2022 die Praxis gemeinsam und haben nun Großes vor.

1 / 4 Die Hausärzte Thomas Leitner und Jutta Handlbauer-Kirschbichler führen seit April 2022 ihre Ordination in der Dorfstraße in Neulichtenberg gemeinsam. 2027 will man ins neue Ärztezentrum, quasi ums Eck, umziehen. (Foto: Tips/Stitz)

Die Patienten der Gruppenpraxis Handlbauer-Kirschbichler und Leitner kommen in erster Linie aus Lichtenberg, aus den umliegenden Gemeinden, sowie „auch aus Asten, denn viele der Patienten bleiben auch nach einem Umzug bei uns“, so die Frau Doktor. „Wir betreuen unsere Patienten meist ein Leben lang, ab ihrer Geburt bis ins hohe Alter, wir haben einen engen Bezug zu ihnen. Ihre Patienten- und Familiengeschichten berühren auch uns“, berichten die Ärzte.

Ganzheitliche Versorgung der Patienten

Der tägliche Ansturm ist immens, jeder der beiden Allgemeinmediziner betreut aktiv pro Tag 40 bis 50 Patienten, dazu kommen noch jene, die Überweisungen bzw. Medikamente abholen oder zur Therapie gehen. Denn angeboten wird hier in der Dorfstraße eine breite Palette, von der Wundversorgung, Impfung, Strom- oder Infusionstherapie, über Ohrringerl stechen, Labor, Mutterkindpassuntersuchung bis zur Mikronährstoffanalyse. „Unser Ansatz ist die ganzheitliche Versorgung der Patienten, damit diese nicht extra noch wohin fahren müssen“, so die Mediziner, die auch eine Hausapotheke führen.

Mehr Platz am neuen Standort ab 2027 in der Gewerbezeile

Doch das Platzangebot ist über die Jahre immer knapper geworden, die Einwohner von Lichtenberg und den umliegenden Gemeinden aber immer mehr. In der „alten“ Ordi in der Siedlung ist man an die Platzgrenzen gekommen, „sie gehört nicht mehr in ein Wohngebiet rein“, so Handlbauer-Kirschbichler, daher wird komplett neu gebaut. Und zwar neben dem Altstoffsammelzentrum in der Gewerbezeile. Man wächst hier von heutigen 150 auf bald rund 330 Quadratmeter an, der Baustart soll Anfang 2026 erfolgen, die Fertigstellung ist für 2027 geplant. Finanziert wird sie von den Hausärzten, es gibt auch eine Förderung.

Im neuen, modernen Haus ist nicht nur mehr Platz für die Ärzte, das Personal und die Patienten, sondern es soll auch ein Lehrpraktikant – also ein „fertiger“ Arzt, der ein Jahr lang Erfahrungen in der Ordination sammelt – kommen.

Barrierefreiheit wird beim kompletten Projekt großgeschrieben, es kommt auch ein gratis Parkplatz für die Patienten hin. Die neue Hausarztpraxis erstreckt sich dann über das gesamte Erdgeschoß, im Obergeschoß sollen weitere Fachärzte und Therapeuten Einzug halten.

Suche nach medizinischer Fachkraft läuft auf Hochtouren

Bis dahin wird auch händeringend nach einer neuen medizinischen Fachkraft (Ordinationsassistent oder diplomierte DGKS bzw. DGKP) gesucht, damit Praxis-Managerin Ulli Kirschbichler, die „eigentlich schon seit sechs Jahren in Pension ist“ und nur ihre Tochter Jutta vorübergehend unterstützen wollte, endlich auch offiziell in Pension gehen kann.