Menschenrechtswanderung vom Schloss Riedegg zur Gugalea als würdiger Schlusspunkt des Jubiläumsjahres 900 Jahre Gallneukirchen
GALLNEUKIRCHEN. Die Menschenrechtswanderung am 29. November anlässlich der Enthüllung des neuen Denkmals auf der Gugalea zog ein breites Publikum an. Über 200 Teilnehmer machten sich gemeinsam auf den Weg.
Entlang der Route boten mehrere Stationen eindrucksvolle Einblicke in Rechts- und Unrechtssituationen, die auf Gallneukirchner Boden in den vergangenen Jahrhunderten herrschten. Initiiert und recherchiert von Bürgermeister Sepp Wall-Strasser (SPÖ) eröffnete Kulturausschussobmann Christian Schacherreiter die Veranstaltung mit der Verlesung der Weistümer – der historischen Rechtsvorschriften der Starhemberger – im Schlosshof von Riedegg. Weitere Stationen widmeten sich den ersten Erklärungen der Rechte von Mann und Frau zu Beginn der Französischen Revolution, dem Kriegsrecht während der napoleonischen Zeit anhand von Briefauszügen des Gallneukirchner Pfarrers Martin Boos, sowie beklemmenden Passagen aus den Nürnberger Rassegesetzen und dem „Euthanasie“-Erlass der Nationalsozialisten. Tief bewegend war auch ein Brief von Frieda Haar, deren Mutter von Gallneukirchen nach Hartheim deportiert wurde. Beschlossen wurde die historische Wanderung mit Textstellen aus dem Parlamentsbeschluss zum Allgemeinen Sozialversicherungsgesetz, das als tragende Säule unseres modernen Sozialstaates gilt.
Ein Mahnmal als emotionaler Höhepunkt
Auf der Gugalea bildete die Enthüllung des neu gestalteten Denkmals den emotionalen Höhepunkt der Veranstaltung. Mit einer unter die Haut gehenden Performance des Künstlers Stefan Mittelböck-Jungwirth-Fohringer, unterstützt von Patrick Huber, wurde das Kunstwerk feierlich präsentiert.Die Gugalea soll künftig als Gedenkort für die weltweite Gültigkeit der Menschenrechte dienen – und gleichzeitig daran erinnern, wie fragil diese Rechte sind und wie sehr sie des Schutzes und der Achtsamkeit bedürfen.
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