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Wenn Feiertage Familien herausfordern - Elterntrainerin aus Engerwitzdorf setzt mit gewaltfreier Kommunikation auf Verbindung statt Perfektion

Kerschbaummayr Bernadette, 21.12.2025 18:00

ENGERWITZDORF. Feiertage gelten als Zeit des Miteinanders. Doch für viele Familien ist diese Zeit emotional besonders fordernd. Unterschiedliche Erwartungen, alte Konflikte und wenig Rückzugsmöglichkeiten treffen aufeinander. Gerade in Patchwork-Familien oder nach Trennungen wird diese Zeit oft als belastend erlebt. Melanie Pühringer aus Engerwitzdorf begleitet Eltern in solch herausfordernden Situationen.

  1 / 2   Besonders zu Weihnachten sind der Wunsch nach Harmonie und die Erwartungen groß. In vielen Familien sieht die Realität anders aus. (Foto: Symbolfoto: stock.adobe.com-Kzenon)

Viele klassische Erziehungsansätze setzen auf Techniken, um das Verhalten von Kindern zu verändern. Melanie Pühringer, Volkschullehrerin und zertifizierte Beraterin für Gewaltfreie Kommunikation nach Kathy Weber, verfolgt einen anderen Zugang: „Meine Arbeit beginnt bei der eigenen Haltung.“ Grundlage dafür ist die Gewaltfreie Kommunikation nach dem Psychologen Marshall Rosenberg. Es geht nicht um Perfektion oder Bewertung, sondern darum, wie Eltern innerlich über ihre Kinder und sich selbst sprechen.

Raum für Gefühle ist zentralGerade an Feiertagen treten Gefühle oft besonders deutlich zutage. „Echter Kontakt heißt, dass alle Gefühle Raum haben dürfen – auch die lauten und unbequemen“, betont die Elterntrainerin. In der Gewaltfreien Kommunikation werde Verhalten nicht isoliert betrachtet, erklärt sie. „Kinder handeln stets nach bestem Wissen und Können, hinter herausforderndem Verhalten stehen unerfüllte Bedürfnisse.“

Einfühlen statt Schimpfen

Gleichzeitig plädiert sie auch dafür, dass Eltern klar ihre Grenzen zeigen. Statt Strafen oder Schimpfen gehe es aber darum, Verbindung zu halten: „Ich sehe dich, ich bin bei dir, gemeinsam schaffen wir das.“ Ziel sei es, gemeinsam Lösungen zu finden. Helfen kann in solch schwierigen Phasen zum Beispiel die sogenannte 1:1 Begleitung: „Im ersten Termin schaffen wir einen sicheren Raum nur für die Eltern.“ Im zweiten Schritt werde der Blick dann auf das Kind gerichtet. Die Expertin möchte Eltern vor allem eines mitgeben: „Es geht nicht darum, alles richtigzumachen. Kinder brauchen keine perfekten Eltern, sondern authentische Menschen und echte Verbindung.“

Wer mehr über die Arbeit von Melanie Pühringer wissen will: www.giraffenpower.at


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