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Silvesternacht im Mühlviertel: Warum Böller und Feuerwerk für Wildtiere zur Gefahr werden

Mag. Jacky Stitz, 26.12.2025 18:50

URFAHR-UMGEBUNG. Was für viele Menschen ein fixer Bestandteil zu Silvester ist, bedeutet für heimische Wildtiere (und auch Haustiere) extremen Stress – auch im Bezirk Urfahr-Umgebung.

Rücksicht zu Silvester im Bezirk Urfahr-Umgebung: Feuerwerk setzt Wildtiere unter Stress. (Foto: Ch.Böck)

Ein Silvester ohne Böller und Raketen ist für viele kaum vorstellbar. Für Wildtiere (und auch jene, die in Stallungen oder Wohnungen gehalten werden) hingegen bringt die Knallerei enorme Belastungen mit teils dramatischen Folgen. Denn das laute Krachen, Zischen und die grellen Lichtblitze wirken sich negativ auf Tiere aus.

Lebensbedrohliche Stressquelle für die Tiere

Allein in Österreich werden zu Silvester rund zehn Millionen Euro für Feuerwerkskörper ausgegeben, teil der OÖ. Landesjagdverband, Bezirksgruppe Urfahr-Umgebung, in einer Pressemitteilung mit. Dieser ergänzt, dass mit der Silvesterschießerei auch gleichzeitig die Schadstoffbelastung stark ansteigt. Vor allem Lärm und Licht stellen für Tiere eine große Stressquelle dar. Haustiere können geschützt werden, Wildtiere sind den Störungen jedoch schutzlos ausgeliefert.

„Wildtiere, egal ob Vögel oder Säuger, reagieren auf die ungewohnten Knall- und Zischgeräusche gepaart mit hellem Licht in ihren vertrauten Lebensräumen häufig mit panikartiger Flucht und extremem Stress“, erklärt Christopher Böck, Wildbiologe und Geschäftsführer des OÖ. Landesjagdverbandes. „Viele Tierarten verfügen über ein deutlich besseres Gehör als der Mensch. Die Angstreaktionen kosten enorm viel Energie.“

Gerade im Winter kann das lebensbedrohlich sein. „In der kalten Jahreszeit ist das Nahrungsangebot ohnehin stark eingeschränkt. Zusätzlicher Stress kann im Extremfall zum Tod durch Erschöpfung führen“, so Böck. Auch das Risiko für Wildunfälle steigt.

Bewusstsein schaffen, statt Verbote aussprechen

Die Jägerschaft im Bezirk Urfahr-Umgebung setzt auf Bewusstsein statt Verbote. „Uns Jägerinnen und Jägern geht es um Sensibilisierung und Rücksichtnahme. Somit appellieren wir, Feuerwerkskörper nicht in unmittelbarer Nähe von Wäldern, Feldern, Gewässern oder anderen Rückzugsräumen von Wildtieren zu zünden“, sagt Bezirksjägermeister Sepp Rathgeb aus Oberneukirchen. Werde das Knallen nur aus der Ferne wahrgenommen, ist es für Wildtiere, laut OÖ. Landesjagdverband, vergleichbar mit einem Gewitter.


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