Blackout: Zivilschutz fordert mehr Eigenvorsorge
URFAHR-UMGEBUNG. Nach dem es vergangene Woche bei einer massiven Störung des europäischen Stromnetzes beinahe zu einem Blackout gekommen sei, mahnt der OÖ Zivilschutz nun erneut, wie wichtig die Vorbereitung auf ein derartiges Ereignis sei.
Nur knapp sei Europa am vergangenen Freitag an einem Blackout vorbeigeschrammt, heißt es in der Aussendung des OÖ Zivilschutzverbandes. Konkret ging es um eine massive Störung des europäischen Stromnetzes. Laut Austrian Power Grid (APG) sei es dabei zu einer zu einer Frequenzabweichung gekommen. Um einen großflächigen und längerfristigen Stromausfall zu verhindern, wurden in ganz Europa kurzfristig einzelne Kraftwerke hochgefahren. Nur so habe man eine weitere Eskalation verhindert können.
Rechtzeitige Vorbereitung
Ein Vorfall, der zeige, wie wichtig es sei, sich auf Katastrophenfälle wie einen Blackout entsprechend - und rechtzeitig - vorzubereiten. „Seit dem Zeitpunkt, wo diese Störung publik wurde, stehen unsere Telefone nicht mehr still. Natürlich ist es gut, wenn sich die Bürger jetzt informieren wollen, generell sagen wir jedoch, dass es eigentlich zu spät ist, die Bevölkerung hätte sich schon früher informieren und vor allem vorsorgen sollen“, sagt Stefan Schipke, Bezirksleiter des OÖ Zivilschutzverbandes.
Gefahr steigt
Tatsache sei, dass die Gefahr eines Blackouts steigt: immer häufiger müssen demnach stabilisierende Netzeingriffe durchgeführt werden, die das sensible Gleichgewicht zwischen Stromerzeugung und Verbrauch halten. Auch von Seiten der Energieversorger werde ständig auf diese permanente Gefahr hingewiesen. „Die Beinahe-Katastrophe am vergangenen Freitag konnte von den europäischen Netzbetreibern zwar verhindert werden, die brenzligen Situationen werden aber immer mehr – und es kommt der Tag, an dem die Sicherheitsmaßnahmen nicht mehr ausreichen, alles still steht und nichts mehr funktioniert. Aus diesem Grund fordern wir mehr Eigenvorsorge in der Bevölkerung“, betont Schipke weiter.
Bürger unterschätzen Gefahr
Aktuell werde die Gefahr eines längerfristigen, großflächigen Stromausfalles allerdings von vielen Bürgern noch unterschätzt. „Wenn einmal der Strom weg ist, dann gehen die meisten davon aus, dass er nach ein paar Stunden wieder da ist“, erklärt auch OÖ Zivilschutz-Präsident Michael Hammer, „Bei einem Blackout sprechen wir aber von einem Stromausfall über mehrere Tage – ohne mögliche Zeitangabe bzw. Schätzung über ein mögliches Ende wie zum Beispiel bei Naturkatastrophen.“ Je länger der Stromausfall dauere, desto länger brauche es auch, bis dass auch die Infrastruktur (Lebensmittelversorgung, Pumpwerke, und weiteres) wieder funktioniert.
Haushalte sollten mindestens eine Woche autark leben können
Seit Jahren würden die Vorsorge-Experten des OÖ Zivilschutzes bereits Beratungen zum Thema Thema Blackout durchführen. Die Basis des Selbstschutzes sei dabei ein krisenfester Haushalt. So sollen Bürger in der Lage sein, mindestens eine, besser zwei Wochen autark leben zu können. Zu einem derartigen Haushalt würden konkret nicht nur ein Lebensmittel- und Getränkevorrat sondern unter anderem auch eine Notbeleuchtung, ein Notfallradio und eine Notkochstelle gehören. Bei den Beratungen gehe es außerdem nicht darum, Panik zu verbreiten, sondern das Sicherheitsgefühl der Bürger durch sachliche Information zu stärken.
Nicht ausreichend für einen Blackout seien ein paar Kerzen. Diese seien auch gar nicht geeignet. Bei den Beratungsgesprächen müsse immer wieder aufgezeigt werden, dass Kerzen die Brandgefahr massiv erhöhen. Da auch alle Einsatzorganisationen vom Blackout betroffen seien, würden diese rasch an ihre Grenzen stoßen und nicht mehr die gewohnte Leistung bieten können. Jedoch gäbe es heutzutage praktische LED-Alternativen mit einer langen Leuchtdauer– batteriebetrieben oder für die Personen, die wirklich auf Nummer sicher gehen wollen, mit Dynamo – also kurbelbetrieben.
Weitere hilfreiche Tipps sind auf der Homepage des Zivilschutzes unter www.zivilschutz-ooe.at verfügbar. Außerdem gibt es die Möglichkeit, einen Blackout-Infofolder mit Checklisten für die Zeit vor, während und nach einer solchen Katastrophe sowie die Broschüre Krisenfester Haushalt kostenlos anzufordern.
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