Community Nurses starten mit Juli in fünf Regionen
BEZIRK URFAHR-UMGEBUNG. Um in Zukunft für eine immer größere Zahl an zu pflegenden Personen da sein zu können, braucht es laufend neue Lösungen. Die Community Nurses sind ein wichtiger Meilenstein. Sie sind eine zentrale Anlaufstelle und stärken Selbstständigkeit sowie Selbsthilfefähigkeit. Ziel ist, hilfebedürftigen Menschen den Aufenthalt in den eigenen vier Wänden möglichst lange zu sichern und Angehörige bestmöglich dabei zu unterstützen.
Herta (85) lebt alleine in einer kleinen Zweizimmerwohnung. Sie ist Diabetikerin und weiß, dass in ihrem Alter immer was passieren kann. Ein Sturz ein Unfall oder ein Kreislaufzusammenbruch. Jedenfalls möchte die Frau so lange es geht, in den eigenen vier Wänden leben. Unterstützung bekommt sie neuerdings von Menschen wie Magdalena Ertl. Die 42-Jährige Mutter von zwei Kindern ist seit Mai als eine von derzeit vier Community Nurses im OÖ. Roten Kreuz tätig. Mit Juli folgen fünf weitere. „Es ist eine spannende Tätigkeit. Wir arbeiten gesundheitsfördernd und helfen, die Integration in das soziale Umfeld zu unterstützen“, berichtet sie über ihren Berufsalltag. „Wir leisten Pionierarbeit und sind sehr bemüht, diese neue Form der Pflege bekannt zu machen“, erzählt die Pflegekraft aus Kopfing. Kernaufgaben der Community Nurses sind die Planung und Durchführung präventiver Hausbesuche bei Menschen über 75 Jahre, als zentraler Ansprechpartner in Pflege- und Gesundheitsfragen da zu sein, Informationsveranstaltungen und Schulungen abzuhalten, Menschen zu vernetzen und Problemlagen des Alters wie Einsamkeit und soziale Isolation zu reduzieren. Ziel ist: Wohlbefinden und Lebensqualität älterer Personen möglichst zu erhalten oder zu verbessert werden.
Ziel: Gesundheits-, Pflege- und Selbsthilfekompetenzen stärken
Statistiken belegen: Die Menschen werden insgesamt älter. Immer mehr sind auf Hilfe im Alltag angewiesen. „Gleichzeitig aber bleibt der jüngeren Generation immer weniger Zeit, ihre Angehörigen zu pflegen“, bringt es OÖ. Rotkreuz-Präsident Dr. Aichinger Walter auf den Punkt. Um bevölkerungsnah und auf Gemeinebene da sein zu können, werden bundesweit Pilotprojekte zu Community Nursing umgesetzt. Finanziert werden sie von der Europäischen Union (NextGenerationEU) im Rahmen des Aufbau- und Resilienzplanes. In Zusammenarbeit mit Sozialhilfeverbänden und Gemeinden setzt das OÖ. Rote Kreuz dieses Vorhaben ab Juli in den Bezirken Eferding, Perg, Ried, Urfahr-Umgebung und Braunau um. Ziel der Etablierung von Community Nursing ist es, die Gesundheits- und Pflegekompetenz der Bevölkerung zu stärken, deren Wohlbefinden zu verbessern sowie den Verbleib älterer Menschen im eigenen Zuhause zu ermöglichen. Nicht zuletzt durch das Stärken der Selbsthilfe aufseiten Betroffener und deren Angehöriger. Neben den Hausbesuchen steht die Community Nurse auch zu festgelegten Zeiten in ihren Räumlichkeiten für Information und Beratung zur Verfügung.
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