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Wildunfälle vermeiden: Kooperation zwischen Jagd und Polizei im Bezirk

Mag. Jacky Stitz, 29.09.2022 14:03

URFAHR-UMGEBUNG. Nicht angepasste Geschwindigkeit ist die Hauptursache von Wildunfällen - das wissen auch Bezirkspolizeikommandant Erwin Pilgerstorfer und Bezirksjägermeister Josef Rathgeb: „ Eine wirksame Maßnahme zur Steigerung der Verkehrssicherheit sind optische und akustische Wildwarngeräte.“

Gemeinsam sicher unterwegs im Bezirk Urfahr-Umgebung: Bezirkspolizeikommandant Erwin Pilgerstorfer und Bezirksjägermeister Josef Rathgeb. (Foto: Privat)
Gemeinsam sicher unterwegs im Bezirk Urfahr-Umgebung: Bezirkspolizeikommandant Erwin Pilgerstorfer und Bezirksjägermeister Josef Rathgeb. (Foto: Privat)

Gerade jetzt im Herbst, wenn die Tage wieder kürzer werden, steigt die Gefahr des Zusammentreffens mit Wildtieren stark an. Denn die Hauptverkehrszeit fällt genau in die Dämmerung oder Dunkelheit, wo viele Tiere besonders aktiv und die Sichtverhältnisse meist schwierig einzuschätzen sind. Zudem verlieren die Wildtiere mit dem Abernten der Maisfelder ihren sicheren, gewohnten Schutz und sind auf der Suche nach neuen Lebensräumen vermehrt unterwegs. Nicht angepasste Geschwindigkeit ist übrigens die Hauptursache von Wildunfällen.

Sieht man das querende Wild noch rechtzeitig vor dem Auto, mehrmals kurz die Hupe betätigen. Keinesfalls Dauerhupen oder mit dem Fernlicht blenden. Dies irritiert das Wild und es kann passieren, dass es im Schock einfach mitten auf der Fahrbahn stehen bleibt. Auf alle Fälle sind riskante Ausweichmanöver oder abrupte Vollbremsungen zu vermeiden. Quert ein Reh alleine die Straße, so ist weiter Vorsicht geboten, da meist mit etwas Abstand noch mehrere Tiere folgen.

1.650 Wildwarngeräte sollen Abhilfe verschaffen

An insgesamt 22 gefährlichen Streckenabschnitten im Bezirk Urfahr-Umgebung wurden bereits in den vergangenen Jahren an die 1.650 solcher Geräte montiert. Auf vier Bundesstraßen und zehn Landstraßen konnten somit 35 Straßenkilometer sicherer gemacht werden. Die Kosten werden vom Land Oberösterreich gemeinsam mit Versicherungsunternehmen, dem OÖ. Landesjagdverband und den Jagdgesellschaften finanziert. Die örtlichen Jägerschaften übernehmen dabei 15 Prozent der Gesamtsumme. „Darüber hinaus kümmern sie sich auch mit großem persönlichem Einsatz um die Wartung und Pflege der Geräte um gemeinsam die Verkehrssicherheit zu erhöhen“, lobt Bezirksjägermeister Josef Rathgeb aus Oberneukirchen den großen persönlichen Einsatz der Mühlviertler Jäger.

Was ist bei einem Wildunfall zu tun ist

Passiert eine Kollision mit einem Wildtier ist zuerst die eigene und die Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer am wichtigsten: Warnblinker einschalten, Warnweste anziehen, Warndreieck aufstellen, gegebenenfalls Verletzte versorgen. Danach muss auf jeden Fall die Polizei verständigt werden. Wer dies verabsäumt, macht sich wegen Nichtmeldens eines Sachschadens strafbar und begeht Fahrerflucht. Zudem bekommt man auch keinen Schadenersatz durch die etwaige Versicherung.

„Die Polizei steht in engem Kontakt mit den örtlichen Jägerschaften in Urfahr – Umgebung und leitet die Meldung über den Wildunfall sofort an diese weiter.  Sind die Tiere angefahren und verletzt geflüchtet, so geht es im Sinne des Tierschutzes darum, den Wildtieren einen qualvollen Tod zu ersparen. Deshalb stehen zu jeder Tages- und Nachtzeit Jäger mit ihren ausgebildeten Jagdhunden zur Verfügung, um die verletzten Tiere zu finden und von ihrem Leid zu erlösen.  Wenn möglich, sollte man sich die Stelle der Kollision mit dem Wild gut einprägen und sich einen Fixpunkt zur Orientierung merken, denn bei der Suche nach dem verletzten Tier ist eine möglichst genaue Ortsangabe für die Jäger sehr wichtig,“ so Bezirkspolizeikommandant Erwin Pilgerstorfer zur Zusammenarbeit mit der Jägerschaft in Urfahr-Umgebung.              

Durch die enge Zusammenarbeit der Jagd und der Polizei Urfahr-Umgebung wird versucht die Hotspots der Wildunfälle zu konkretisieren und treffsichere Maßnahmen zu setzen, um Wildunfälle zu vermeiden sowie Personen-, Sachschäden und Tierleid zu minimieren. 

 

 

Tipps:

Wildwarntafel als Hinweis für Gefahrenbereiche betrachten

auf diesen exponierten Straßenabschnitten auch auf die Straßenränder achten

wenn ein Reh die Fahrbahn überquert, folgen meist weitere

abbremsen und kurz mehrmals Hupen

Fahrzeug nicht plötzlich ablenken, sodass die Gefahr des Schleuderns entsteht

Geschwindigkeit den Sicht- und Fahrbahnverhältnissen anpassen


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