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Schnelle Hilfe für Reichenau, Ottenschlag und Haibach: 17 First Responder - spezielle Sanitäter mit speziellen Rucksäcken

Mag. Jacky Stitz, 28.07.2025 08:03

URFAHR-UMGEBUNG. Die Rei-O-Hai-Gemeinschaft (Reichenau, Ottenschlag und Haibach) startete mit 17 First Responder - das sind speziell ausgebildete Sanitäter mit einem Notfallrucksack - in den Echtbetrieb und absolvierte bereits aktiv zwei Einsätze damit.

Beim Amtshaus: "First Responder System" in der Gemeinschaft "Rei-O-Hai" in Betrieb. (Foto: Kaltenberger)

Bei medizinischen Notfällen zählt jede Sekunde. Vor allem in ländlichen Regionen wie Reichenau, Ottenschlag und Haibach – geografisch weit von den nächstgelegenen Rettungsdienststellen entfernt – kann es im Ernstfall jedoch zu längeren Anfahrtszeiten kommen. Um die entscheidenden Minuten zu überbrücken und die Versorgung vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes sicherzustellen, wurde nun unter dem Namen „Rei-O-Hai“ ein First Responder-System ins Leben gerufen.

Das Projekt wurde auf Initiative von Bürgermeisterin Katharina Kaltenberger (Ottenschlag) gestartet und nach intensiver Planungs- und Vorbereitungszeit von rund eineinhalb Jahren mit dem Roten Kreuz Urfahr-Umgebung im Juli in den Regelbetrieb überführt. Bereits 17 ausgebildete Sanitäter, die alle ehrenamtlich im Rettungsdienst tätig sind und in den drei Gemeinden leben, wurden zu „First Respondern“ ernannt. Sie erhielten speziell ausgestattete Notfallrucksäcke, die eine qualifizierte Erstversorgung ermöglichen.

Alarmierung per App – Eintreffen vor dem Rettungsdienst

Im Fall eines medizinischen Notfalls innerhalb des Postleitzahlenbereichs 4204 werden die First Responder über eine eigens konfigurierte App gleichzeitig mit dem regulären Rettungsdienst alarmiert. Dank ihrer Wohnortnähe können sie den Einsatzort in der Regel deutlich schneller erreichen. Vor Ort übernehmen sie lebensrettende Sofortmaßnahmen, bis professionelle Rettungsmittel eintreffen.

„Unser Ziel ist es, das therapiefreie Intervall – also die Zeit zwischen Eintritt des Notfalls und Beginn der medizinischen Versorgung – drastisch zu verkürzen. Das bedeutet im Ernstfall eine messbare Steigerung der Überlebenschancen und Versorgungsqualität“, so Bürgermeisterin Kaltenberger.

Erste Einsätze bereits gemeistert

Seit dem offiziellen Start des Systems am 11. Juli konnten bereits zwei Einsätze erfolgreich absolviert werden. Dabei zeigte sich, wie notwendig die schnelle Hilfe durch ortsansässige Sanitäter ist. Insbesondere bei schwierigen Wetterbedingungen oder bei gleichzeitiger Auslastung mehrerer Rettungsmittel kann das First Responder-System Leben retten.

Ein besonderer Dank gilt den freiwilligen Helfern, die neben ihrer regulären Tätigkeit im Rettungsdienst zusätzliche Verantwortung übernehmen. Ihre Bereitschaft, rund um die Uhr zur Verfügung zu stehen, zeigt eindrucksvoll, wie wichtig das Ehrenamt für die regionale Gesundheitsversorgung ist.

Auch eine Weiterentwicklung ist schon geplant

Das Projekt „First Responder Rei-O-Hai“ soll kontinuierlich weiterentwickelt und optimiert werden. Dazu gehören regelmäßige Schulungen, Feedbackschleifen mit dem Rettungsdienst sowie technische Anpassungen in der Alarmierung. Auch eine mögliche Ausweitung auf benachbarte Gemeinden ist langfristig denkbar.

Dieses Projekt steht für regionale Verbundenheit, moderne Notfallversorgung und ein starkes Miteinander im Dienste der Gesundheit. „Die Gemeinden Reichenau, Ottenschlag und Haibach setzen damit ein deutliches Zeichen für mehr Sicherheit und schnellere Hilfe ihrer Bürger“, sind die mitwirkenden Bürgermeister überzeugt.


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