
KITZBÜHEL. Beim heutigen Abschluss-Training in Kitzbühel hat Vincent Kriechmayr mit einer Zeit von 1:55,48 Minuten nicht nur eine Bestzeit, sondern auch den ersten Platz eingefahren. Dennoch will Kriechmayr selbst dieses Ergebnis nicht überbewerten, zählen würden nur die nächsten Tage.
Die gesamte Ski-Welt blickt dieses Wochenende wieder gespannt nach Kitzbühel, wenn vor Ort die 81. Hahnenkammrennen stattfinden. Mit dabei ist auch ein Vertreter aus dem Bezirk Urfahr-Umgebung: Vincent Kriechmayr. Der Vorjahres-Zweite will auch heuer wieder auf der Streif angreifen. Während beim ersten Training am Mittwoch nur Rang 32 herausschaute, konnte Kriechmayr beim zweiten und abschließenden Training am Donnerstag mit einer Trainings-Bestzeit von 1:55,48 Minuten den ersten Platz ergattern.
„Gestern war es mein Ziel, dass ich ein Gefühl für die Strecke finde und heute wollte ich schon ein wenig Tempo fahren. Das ist mir glaube ich ganz gut gelungen“, zeigte sich der Gramastettner in einem Statement für Tips mit seiner Leistung zufrieden. Über die Trainingsbestzeit sei Kriechmayr aber hingegen verärgert gewesen: „Ja, ich hab mich richtig geärgert, weil eigentlich war es mein Ziel, ja keine Trainingsbestzeit zu fahren, weil dann hab ich ständig die Fragerei und meine Kollegen haben mich dann meistens auch auf der Schaufel, wenn ich eine Trainingsbestzeit fahre.“ Er selbst würde es aber auch nicht anders machen, würde es jemand anderen betreffen, gibt Kriechmayr allerdings zu.
Zu seiner Trainingszeit fügt Kriechmayr außerdem noch an, nicht damit gerechnet zu haben, dass sich seine Konkurrenz noch ein bisschen zurückgehalten habe. Wirklich zählen würden aber nur die nächsten Tage. Er habe gelernt, Trainingszeiten nicht zu sehr überzubewerten. „Natürlich fühle ich mich wohl, aber mit einer langsameren Zeit hätt ich mich auch wohlgefühlt“, so „Vinc“.
„Werde mein Bestes geben“
Was seinen Trainingslauf betrifft, sagt dieser weiters: „Es gibt keinen perfekten Lauf, aber ich glaube, dass ich oben schon nahezu perfekt gefahren bin, vor allem die ersten drei, vier Zwischenzeiten. Aber, ja man kann sich immer steigern, das ist das Schöne am Skisport, es gibt keine perfekte Leistung, aber es war wie gesagt schon sehr gut. Ich weiß jetzt nicht, wo ich noch überall ein Schauferl drauf legen kann, aber wie gesagt, man darf das jetzt nicht überbewerten. Die nächsten Tage zählen und da werde ich mein Bestes geben.“
Zur Streif selbst meinte der Trainingsbeste, dass diese heuer einfacher zu fahren sei, als in den vergangenen Jahren. „Aber es ist trotzdem noch die Streif, man darf es nicht unterschätzen. Aber aufgrund dessen, dass es nicht ganz so eisig ist oder gar kein Eis vorhanden ist, eigentlich nur kurz einmal im Steilhang, ist es einfach ein bisschen angenehmer zu fahren. Und ich glaube auch, dass das morgen ein ziemlich enges Rennen werden wird, wenn die Verhältnisse so bleiben.“
Zielsprung: „Es ist sicher am Limit“
Auf die Frage, was Kriechmayr vom momentanen Zielsprung halte, der gerade für auseinandergehende Meinungen sorgt, meint der Vorjahres-Zweite, dass zur Abfahrt weite Sprünge dazugehören würden, dennoch sei der aktuelle Zielsprung sicher am Limit. „Aber die Streif ist halt einfach am Limit und das macht die Streif aus“, so Kriechmayr. Auch er sei heute an der Stelle sehr am Limit gewesen, der Zielsprung erlaube jedenfalls keine Fehler. Ob man diesen nun noch einmal durch Abgrabungen verändere oder nicht, spiele für ihn aber keine Rolle.
Drei Rennen an einem Wochenende
Insgesamt drei Rennen werden am kommenden Wochenende in Kitzbühel abgehalten. Gleich zwei Abfahrten gehen am Freitag und am Samstag (Beginn jeweils um 11.30 Uhr) auf der legendären Streif über die Bühne. Am Sonntag folgt noch dann der Super-G, gestartet wird hier um 10.20 Uhr.