
WALDING. Spitzensport fordert von den Akteuren alles: Den inneren Schweinehund beim täglichen Training zu besiegen, aufwendige Reisen und das Abtasten von körperlichen Grenzen. Dietmar Hintringer (42) aus Walding ist diesbezüglich keine Ausnahme.
Seit seiner Geburt leidet Hintringer unter einer körperlichen Beeinträchtigung: Ihm fehlen der linke und der rechte Unterarm, zudem sind die Finger der rechten Hand verkürzt. Die Behinderung hindert den Waldinger jedoch nicht seiner großen Leidenschaft – dem Radsport – nachzugehen. Obwohl nicht immer setze der Vertragsbedienstete auf körperliche Fitness: „Meine Radsportkarriere begann erst 2010, nachdem ich meine letzte Tschick geraucht hab. Nach einigen Monaten harten Trainings schuf ich mir 2011 mein erstes Mountainbike an, mit dem ich im Sommer bereits die ersten Rennen bestritt.“ Heute, zwölf Jahre später, dreht sich für den lebensfrohen Sportler fast alles um den Spitzensport. Fast? Ja, denn natürlich ist die Familie für Hintringer das Wichtigste: WDie Geburten meiner Söhne Dominik (2016) und Tobias (2019) waren die schönsten Erlebnisse in meinem Leben.“ Und die Familie unterstützt den Spitzensportler in allen Belangen. So wird gemeinsam bei der Ernährung auf die Bedürfnisse eines Radsportlers Rücksicht genommen und auch die Freizeitplanung orientiert sich weitgehend am Trainings- beziehungsweise Wettkampfkalender des 42-Jährigen.
Spezielle Ausrüstung
Um an dem Wettkämpfen teilnehmen zu können, benötigt Hintringer spezielle Prothesen ,um die Kraftübertragung von Körper auf das Rennrad möglichst optimal zu ermöglichen. Und auch Adaptierungen am Fahrrad waren notwendig. um im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig zu sein. Hintringer: „Leider spielt der Radsport in Österreich nicht die gleiche Rolle wie in Italien oder Frankreich. Dies gilt auch für den Bereich des Behindertensports.“
Immer wieder Frankreich
Zufrieden ist Hintringer auch mit seinen Leistungen auf der Radrennbahn: „Bei bei meinem Debüt bei der heurigen Bahn-Weltmeisterschaft im französischen Saint-Quentin-en-Yvelines war ich mit meiner Leistung sehr zufrieden, da es meine ersten Wettkämpfe auf der Radrennbahn waren.“ Und da Hintringer Gefallen am „Rundenfahren“ gefunden hat, wird schon an der Teilnahme an einem ganz großen Sportevent gearbeitet: „Die Paralympics 2024 in Paris sind mein großes Ziel. Um dort an den Start gehen zu können, hoffe ich auf viele Punkte bei den Rennen im nächsten Jahr.“