ZWETTL AN DER RODL. Während die öffentliche Wanderung „Beim Gehen kommen d´Leut zaum“ mit der dritten Landtagspräsidentin Gerda Weichsler-Hauer abgesagt werden musste, kam diese dennoch im Zuge eines kleineren Besuchs in die Gemeinde. Zentrales Thema bei dem Treffen: Die Gefahr durch Atomkraft.
Vor allem symbolisch setzte man bei diesem Treffen ein Zeichen gegen die Atomgefahr: Mit einem Steins, der mit dem Warnzeichen vor Radioaktivität bemalt wurde. Dieser wurde von SPÖ-Anti-Atomsprecherin Gerda Weichsler-Hauer und der SPÖ Ortsgruppe Zwettl an der Rodl dann bei der am Zwettler Bienenweg künstlerisch gestalteten „Corona-Steinschlange“ abgelegt. Letztere wurde zu Beginn der Krise von Tanja und Daniel Gossenreiter gestartet, um den Kindern im Lockdown beim Steine-bemalen Zuversicht und Hoffnung zu geben. Mittlerweile sind bei dieser zirka 3.000 Steine zu finden. Auch Weichsler-Hauer zeigte sich von der Initiative beeindruckt.
Stein als Mahnzeichen
Mit dem an diesem Tag abgelegten Stein wollten die SPÖ-Vertreter erneut vor den Atomgefahren mahnen. „Auch wenn wir in Österreich auf die Nutzung der Kernenergie verzichten, so gibt es weltweit leider stetig mehr Reaktoren, die ein akutes Sicherheitsrisiko für die Menschheit darstellen. Dafür wollen wir bei den Wanderern des Bienenweges Bewusstsein schaffen“, betont Weichsler-Hauer.
„80 Kilometer Luftlinie von hier haben wir die Reaktoren von Temelin, wo es laufend zu Störfällen kommt. Der Stein soll auch ein Symbol für den mittlerweile über 30 Jahre andauernden Kampf von uns Mühlviertlern gegen dieses grenznahe Atomkraftwerk sein“, bekräftigt auch der Zwettler SPÖ-Fraktionsobmann Herbert Enzenhofer.
Bei den Sozialdemokraten sei man sich einig, dass die europäische Atompolitik in die falsche Richtung gehe, wenn teurer Strom von unrentablen Reaktoren in manchen Ländern noch mit Steuergeldern gefördert werde, um Abnehmer für diesen zu finden. Geht es nach den SPÖ-Vertretern so sollte die zuständige EU-Behörde EURATOM eher den Atomausstieg fördern und für eine abgestimmte und sichere Endlagerung der verbrauchten Brennstäbe und rückgebauten Materialien sorgen. „Es kann nicht sein, dass Länder mit Atomkraftwerken die radioaktiven Überbleibsel dann noch ihren kernkraftfreien Nachbarn um jeden Preis vor die Nase setzen wollen“, so Weichsler-Hauer in Richtung tschechischer und deutscher Endlagerpläne.
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