AK-Kinderbetreuungsatlas 2021/22: Im Bezirk Urfahr-Umgebung gibt es heuer vier „1A“-Gemeinden mehr
URFAHR-UMGEBUNG. Der mittlerweile 22. Kinderbetreuungsatlas der AK Oberösterreich zeigt, dass das institutionelle Kinderbetreuungsangebot für berufstätige Eltern in Oberösterreich nach wie vor unzufriedenstellend ist – vor allem im ländlichen Raum. Allerdings ist die Angebotsentwicklung im Bezirk Urfahr-Umgebung erfreulich. Die Zahl der 1A-Gemeinden ist im Vergleich zum Vorjahr von fünf auf neun Gemeinden angestiegen. Im gesamten Bezirk gibt keine Gemeinde in den niedrigsten Kategorien D und E.
Mit ihrem Kinderbetreuungsatlas präsentiert die Arbeiterkammer Oberösterreich jedes Jahr einen umfassenden Überblick über das Angebot der institutionellen Kinderbildung und -betreuung in Oberösterreich. Im AK-Auftrag hat das Institut für Empirische Sozialforschung (IFES) die entsprechenden Daten erhoben und ausgewertet. Die wichtigsten Kriterien, um Eltern eine Vollzeitarbeit zu ermöglichen, sind die Dauer der täglichen Öffnungszeiten, das Angebot eines Mittagessens, die Sommerbetreuung und die Summe der Schließzeiten im Laufe eines Arbeitsjahres in Krabbelstuben, Kindergärten und den Betreuungseinrichtungen für Volksschulkinder. Die täglichen Schließzeiten werden je nach Altersgruppe differenziert betrachtet (Unter-Dreijährige mindestens sechs Stunden pro Tag, Drei- bis Sechsjährige mindestens acht Stunden pro Tag und Volksschulkinder mindestens vier Nachmittagsstunden pro Tag – jeweils von Montag bis Donnerstag).
Nur 33 der 438 oberösterreichischen Gemeinden (7,5 Prozent) haben die Datenweitergabe verweigert. Im Bezirk Urfahr-Umgebung waren dies Alberndorf in der Riedmark, Eidenberg, Gramastetten, Lichtenberg und Vorderweißenbach.
Vier neue im Kreis der 1A-Gemeinden
Gemeinden, die mindestens elf der zwölf möglichen Kriterien erfüllen, werden in der Gesamtkategorie als 1A-Gemeinden eingestuft. Diese höchste Einstufung haben heuer folgende neun Gemeinden im Bezirk Urfahr-Umgebung erreicht: Engerwitzdorf, Feldkirchen an der Donau, Gallneukirchen, Hellmonsödt, Herzogsdorf, Ottensheim, Puchenau, St. Gotthard im Mühlkreis und Steyregg. Das entspricht genau einem Drittel und ist der zweithöchste Wert unter allen oberösterreichischen Bezirken. Urfahr-Umgebung liegt damit klar über dem sehr niedrigen Oberösterreich-Durchschnitt von 16,4 Prozent.
Drei der 27 Gemeinden im Bezirk fallen in die Kategorie A. Jeweils fünf Gemeinden wurden als B bzw. C-Gemeinde eingestuft. Keine einzige Gemeinde im Bezirk Urfahr-Umgebung musste in die niedrigsten Kategorien D oder E eingereiht werden.
Verbessertes Angebot für Unter-Dreijährige
Der Kinderbetreuungsatlas schlüsselt zudem das Angebot nach den einzelnen Alterskategorien auf. Hier zeigt sich ein eindeutiges Bild: Eltern mit ganz jungen Kindern haben es besonders schwer, denn im gesamten Bezirk gibt es für diese Altersgruppe - und das auch erst seit heuer– nur zwei 1A-Gemeinden, die für die Eltern von Unter-Dreijährigen ein vollzeittaugliches Angebot vorweisen können – Engerwitzdorf und Hellmonsödt. Immerhin konnten rund 30 Prozent der Gemeinden (8) in die Kategorie A eingereiht werden. Walding erfüllt als einzige Gemeinde die B-Kriterien. Zehn Gemeinden erfüllten die C- und eine (Goldwörth) die D-Kriterien. Erfreulich: Keine der 27 Bezirksgemeinden musste in dieser Altersgruppe in E eingestuft werden.
Zehn Gemeinden mit 1A-Angebot für Drei- bis Sechsjährige
Deutlich besser schaut es bei den Drei- bis Sechsjährigen im Bezirk Urfahr-Umgebung aus: Wie im Vorjahr erfüllten mit zehn der 27 Gemeinden überdurchschnittlich viele die Kriterien für 1A (37 Prozent; OÖ-Schnitt: 24 Prozent). Mit acht Gemeinden– rund 30 Prozent – befinden sich ebenfalls überdurchschnittlich viele in der mittleren Kategorie C (OÖ-Schnitt: 23,1 Prozent). Zwei Gemeinden (drei weniger als im Vorjahr) wurden in die Kategorie A eingereiht sowie jeweils eine in B (Walding) und D (Schenkenfelden). Auch bei den Drei- bis Sechsjährigen musste keine einzige Bezirksgemeinde in die niedrigste Kategorie E eingestuft werden.
Gutes Angebot für Nachmittagsbetreuung von VS-Kindern
Immerhin gibt es – wie im Vorjahr auch - elf A-Gemeinden bei Betreuungsangebot für Volksschulkinder. Ihr Anteil beträgt überdurchschnittliche 40,7 Prozent (OÖ: 20,3 Prozent) und ist somit der zweitbeste Wert im Bezirksvergleich. In den mittleren Kategorien B und C wurden je fünf Gemeinden eingereiht. Im Bezirk Urfahr-Umgebung gibt es bei der Betreuung der VS-Kinder keine einzige D-Gemeinde und nur eine E-Gemeinde (Goldwörth).
Der AK-Kinderbetreuungsatlas mit allen Details zu den Ergebnissen, den einzelnen Bezirken und jede einzelne der 438 oberösterreichischen Gemeinden steht sowohl in gedruckter als auch in elektronischer Form bzw. in einer smartphone-tauglichen Version unter kba.arbeiterkammer.at zur Verfügung.
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