MÜHLVIERTEL. Im Mühlviertel steht ein „Sonnenhaus“, in dem seit mittlerweile acht Jahren die Energieflüsse gemessen werden. Und die Ergebnisse sind höchst interessant.
Das von der Straße aus eher unauffällige Haus, zeigt im Garten ein ganz anderes Gesicht. Wie das Linzer Lentos hat es eine moderne Glasfassade und die sorgt für staunende Gesichter. Doch diese Verglasung ist nicht nur Design, denn dahinter verbergen sich thermische Sonnenkollektoren. Das „Sonnenhaus“ ist in jedem Fall außergewöhnlich. Das Mauerwerk wurde ohne Dämmung aus Ziegel mit 50 Zentimetern Dicke gefertigt. Insgesamt 9.000 Liter Pufferspeicher sammeln die Sonnenwärme und zusätzlich wird Sonnenwärme mit niedrigeren Temperaturen zum Beispiel in den Morgen- oder Abendstunden zur Bauteilaktivierung, also der gezielten Erwärmung der Betondecken und der Außenmauern genutzt. Durch diese technische Lösung geht nicht die Raumwärme verloren, sondern Überschuss aus der Solaranlage. Ronald Gattringer vom oberösterreichischen Hersteller GASOKOL erklärt: „Diese Anlage zeigt das Potential der Sonnenenergie sehr gut auf. Thermische Sonnenkollektoren können zwei bis dreimal mehr Wärme gewinnen wie Photovoltaikmodule.“ Aber auch die PV-Anlage fehlt nicht. Die zehn Kilowatt PV- Anlage wurde hier am Dach montiert und deckt mit Hilfe eines Speichers die Strom- Grundlast des Hauses.
Viel Fläche, wenig Kosten
Dieses Sonnenhaus ist sowohl Büro- als auch Wohnhaus und daher mit 400 Quadratmetern beheizter Fläche auch ungewöhnlich groß. Umso erstaunlicher, dass pro Jahr nur zwei Tonnen Pellets verbraucht werden. Das sind momentan ungefähr 550 Euro pro Jahr. „Die Heizkosten entsprechen jenen eines Passivhauses. Als Zugabe sind mit diesen Kosten auch noch der Swimmingpool und die Sauna temperiert und wir genießen die Strahlungswärme der warmen Wände. Und dies alles im eher nebligen Donautal“, erzählt der Erbauer, Baumeister Boris Maier.
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