AK-Studie zeigt Stärken und Lücken bei Kinderbetreuung in Urfahr-Umgebung
URFAHR-UMGEBUNG. Der aktuelle Kinderbetreuungsatlas der Arbeiterkammer Oberösterreich zeigt, wie unterschiedlich das Angebot an Kinderbildung und -betreuung im Bezirk Urfahr-Umgebung ist und wo Handlungsbedarf besteht.
Die Arbeiterkammer Oberösterreich überprüft mit dem Kinderbetreuungsatlas jährlich die institutionelle Kinderbildung und -betreuung im Land. An der Erhebung 2025 beteiligten sich 313 von 438 Gemeinden. 125 Gemeinden verweigerten die Amtshilfe. Die Erhebung fand zwischen Juli und September statt.
Sieben Urfahraner Gemeinden machten nicht mit
Im Bezirk Urfahr-Umgebung lieferten sieben von 27 Gemeinden keine Daten: Alberndorf/Riedmark, Eidenberg, Gramastetten, Hellmonsödt, Herzogsdorf, Lichtenberg und Vorderweißenbach.
Bewertet wurden Öffnungszeiten, Mittagessen und Schließzeiten für Unter-Dreijährige, Drei- bis Sechsjährige sowie Volksschulkinder. Daraus ergeben sich Kategorien von 1A bis D.
Über 50 Prozent in Urfahr-Umgebung bieten mehr als ein gutes Angebot
Mehr als die Hälfte der Gemeinden im Bezirk bietet ein gutes bis sehr gutes Gesamtangebot. 16 Gemeinden erreichten die Bestkategorie 1A, zwei weitere die Kategorie A. Damit liegt Urfahr-Umgebung über dem oberösterreichischen Durchschnitt von 60,5 Prozent. Schenkenfelden wurde in Kategorie B eingestuft, Goldwörth in Kategorie D.
Für Unter-Dreijährige ist das Angebot eingeschränkt. Engerwitzdorf, Gallneukirchen und Oberneukirchen erreichten 1A. Kirchschlag/Linz verbesserte sich von B auf A.
Insgesamt liegen zwölf Gemeinden in Kategorie A. Schenkenfelden wurde Kategorie C zugeordnet, in Goldwörth gibt es keine institutionelle Betreuung für diese Altersgruppe.
Bei den Drei- bis Sechsjährigen ist die Lage besser: Sieben Gemeinden erreichten 1A, neun Kategorie A, zwei Kategorie B. Kirchschlag verbesserte sich von B auf A.
Deutlich schwächer ist die Betreuung für Volksschulkinder. Nur zwölf Gemeinden erfüllen die Kriterien für ein ausreichendes Angebot. Sieben Gemeinden wurden Kategorie B zugeordnet. In Goldwörth gibt es zwar Betreuung, jedoch ohne Erfüllung der Kriterien.
Vollzeit für viele Eltern gar nicht möglich
Oberösterreich liegt beim vollzeittauglichen Angebot im Bundesländervergleich am Ende. Nur 6,7 Prozent der Unter-Dreijährigen und 38,9 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen besuchen Einrichtungen, die den VIF-Kriterien entsprechen. Die EU-Barcelona-Ziele von 45 beziehungsweise 96 Prozent werden klar verfehlt.
Das fehlende Angebot hängt laut AK auch mit der hohen Teilzeitquote von Frauen von fast 60 Prozent zusammen. „Damit alle Familien eine echte Wahlfreiheit und gleiche Chancen haben, muss mehr in den Ausbau der Kinderbildung und -betreuung investiert werden“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden