
VÖCKLABRUCK. Im Rahmen der 18. Vöcklabrucker Trompetentage fand in der Landesmusikschule ein Benefizkonzert zugunsten der Hospizbewegung Vöcklabruck statt. Es stellten sich Studierende der Anton Bruckner Privatuniversität Linz vor: Eriko Takahashi und Anna Se-Hwa Yonn/Klavier, Nina Pohn/Violine und Stefan Zeininger/Oboe.
Eriko Takahashi - mehrfache Preisträgerin - spielte die Sonate d-moll, opus 31/2 von Ludwig van Beethoven. Die in Yokohama geborene Pianistin interpretierte das Werk (in dem Beethoven die Meisterschaft seiner mittleren Schaffensperiode erreichte) als tiefsinniges Zauberstück, als Inbegriff musikalischer Dämonie, voll romantischer Stürme und Leidenschaften, das Mittelstück als meditativen Satz. Das finale Allegro erweckte die Vorstellung von Windessausen; Eriko Takahashi machte sparsamen Gebrauch vom Pedal und erreichte damit vollkommene Klarheit des Satzes und deutliches Durchklingen der gehaltenen Begleitstimmen. Das ganze Spiel war von vollkommener Präzision, Werktreue, wunderbarem Anschlag und seelischem Tiefgang erfüllt. Stefan Zeininger/Oboe - teils begleitet von Anna Se-Hwa Yoon - interpretierte A. Vivaldi, R. Schumann, R.V. Williams und D.H. Kirsch mit unglaublicher Bravour und Virtuosität. Er spielte Barock, Romantik und Moderne mit fantastischem Stilgefühl und starkem Ausdruck. Nach der Pause spielte Nina Pohn - geboren in Vöcklabruck und auch mehrfache Preisträgerin - Adagio und Presto aus der Sonata I in g-moll, BWV 1001 von J.S. Bach, weiters mit Eriko Takahashi die Sonate für Violine und Klavier in c-moll opus 45 von Edward Grieg. Die Interpretation war durchwaltet von einem leidenschaftlichen Zug; Nina Pohn brachte die ausladene Thematik und weitbogige Melodik mit herrlicher Tongebung und romantischer Färbung zum Vortrag. Die Künstlerinnen waren mit ihrem fein abgestimmten Zusammenspiel von Klavier und Violine kongeniale Partnerinnen. Der künstlerische Leiter der Trompetentage, Josef Eidenberger, konnte der Hospizbewegung Vöcklabruck den Benefizscheck über 1200 Euro überreichen. (von Fred Androsch)