Spannende Analysen von Kriminal-Fällen, die Österreich in Atem hielten
ZELL/M. In seinem neuen Buch „Kaum zu glauben“ stellt der Publizist und freie Autor Norbert Blaichinger (61) kritische Fragen zu polizeilichen Ermittlungen und Urteilen von Geschworenengerichten. Er nimmt dabei regionale und überregionale Fälle aufs Korn.
„Ich will nicht das System schlecht machen, aber man sollte schon etwas genauer arbeiten“, sagt Blaichinger mit Blick auf Polizei und Justiz. So beschäftigt das Tötungsdelikt an der damals 17-jährigen Martina P. Blaichinger seit 1986. Der Fall bewegt nach wie vor. Der Leichnam der jungen Frau wurde eingewickelt in eine grüne Plane im Mondsee gefunden. Blaichinger: „Von wem stammt der Urlaubseintrag auf ihrem Büro-Kalender? Der Lebensgefährte der Mutter verweigert einen DNA-Test.“ Blaichinger hat sich auch den Fall der Tanzlehrerin Ingrid S. aus Gmunden angeschaut. Versicherungsmakler Helmut S. wurde zu 20 Jahren Haft wegen Vergewaltigung und Mordes durch unterlassene Hilfeleistung verurteilt. „Trotz der Ablehnung der Anregung einer Nichtigkeitsbeschwerde an die Generalprokuratur liegen in diesem Fall klare Indizien zugunsten des Verurteilten vor. So wurden bei einer Untersuchung im Krankenhaus keine Vergewaltigungsspuren an Ingrid S. festgestellt und die Tatwaffe, ein Pokal, wies keine DNA-Spuren von Helmut S. auf. Beide Umstände waren dem Geschworenengericht nicht bekannt“, so Blaichinger. Er analysiert im Buch noch weitere Fälle, die für Furore sorgten.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden