
VÖCKLABRUCK. Mit dem Zubau am Salzkammergut Klinikum (SK) Vöcklabruck und der damit verbundenen Kapazitätserweiterung wird die wohnortnahe Gesundheitsversorgung im Salzkammergut weiter gestärkt.
In dem mit einer Nutzfläche von knapp 3.000 Quadratmetern großen dreistöckigen Gebäude, direkt neben dem Strahlenzentrum, befinden sich die neue Ambulanz und Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychosomatik/-psychiatrie, die Dialysestation sowie die Medizin- und Haustechnik.
Mehr psychische Probleme bei Jugend durch Corona
Vor allem das neue Leistungsspektrum der tagesstrukturierten Kinder- und Jugendpsychosomatik sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie hebt auch der Ärztliche Direktor des Salzkammergut Klinikums, Tilman Königswieser, selbst Kinderarzt, besonders hervor: „Mit einem multiprofessionellen Team können wir ab sofort vielen Kindern und Jugendlichen in einem – so bin ich überzeugt – herausragenden Setting begleitend zur Seite stehen. Ein Angebot, dem nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie noch mehr Bedeutung zukommt.“ Bereits seit 2005 gibt es an der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck sechs Betten für junge Patienten mit psychosomatischen Beschwerden. Durch den Zubau wird die Versorgung jetzt um zwölf tagesklinische Plätze erweitert. Im Zentrum der Tagesklinik befindet sich eine offene Begegnungszone, von dort gelangt man in die unterschiedlichen Therapieräume und in die Heilstättenschule. Dieser offene Raum – ähnlich einem Dorfplatz – stellt unterschiedliche Kommunikationsangebote und Wohlfühlinseln zur Verfügung. Zielgruppe des neuen Versorgungsangebotes sind Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 18 Jahren mit psychologischen, psychosomatischen bzw. psychiatrischen Erkrankungen.
Erleichterung bei Dialyse
Auch in der Dialyse, die bis vor kurzem noch mit sechs Betten im Hauptgebäude untergebracht war, stehen ab sofort mehr Behandlungsplätze zur Verfügung. Während bisher wöchentlich rund 30 Personen behandelt wurden, können in den neuen Räumen bis zu 50 zusätzliche Patienten das Nierenersatztherapieverfahren im SK Vöcklabruck in Anspruch nehmen. Im sukzessive erfolgenden Endausbau (Ende 2022) können insgesamt 16 Dialysebetten belegt werden. Zukünftig steigt damit die Zahl der jährlich durchgeführten Dialysen auf rund 12.500. „Für viele chronisch kranke Patienten, die bis jetzt regelmäßig nach Linz oder Wels fahren mussten, bedeutet die wohnortnahe Betreuung eine wesentliche Erleichterung und eine Sicherung der hohen Behandlungsqualität. Aufgrund der organisatorischen Zugehörigkeit der Dialysestation zur Abteilung für Innere Medizin und der Einbettung in das Schwerpunktklinikum ist eine ununterbrochene fachärztliche Betreuung gewährleistet“, erklärt Prim. Klaus Wilthoner, Leiter der Abteilung für Innere Medizin.
Durch den Zubau und die Übersiedelung der Dialyse sowie der Werkstätten wird im 2004 eröffneten Altbestand unter anderem Raum für die Vergrößerung der Akutaufnahme sowie des medizinisch-chemischen Labors und Blutdepots frei.
Daten und Fakten
Neben dem wohl wichtigsten Aspekt des Zubaus, nämlich dem Mehrwert für die Patienten, sind auch die baulichen Fakten interessant: So mussten für die Errichtung rund 15.000 Kubikmeter Aushub – das entspricht der Ladekapazität von 1.500 3-Achser-LKWs – abtransportiert werden. Fast 84 Prozent der Aufträge gingen an oö. Unternehmen. 24 Mio. Euro wurden investiert. Die veranschlagten Kosten konnten trotz Covid-19 sogar unterschritten werden.