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1.800 Tage zwischen Fels und Stein

Leserartikel Katharina Kühn, 02.11.2022 17:23

SCHLATT/EBENSEE. Fünf Jahre lagerte Whiskybrenner Thomas Schmalwieser eines seiner Fässer in der Gassel-Tropfsteinhöhle in Ebensee. Nun wurde es als erster Höhlenwhisky Oberösterreichs wieder ans Licht geholt.

  1 / 5   vlnr: Christian Hutterer, Wolfgang Kühn und Brenner Thomas Schmalwieser verkosten ihren "Höhlenwhisky". (Foto: Phototheker.at)

Die Idee zu diesem ungewöhnlichen Lagerort entstand gemeinsam mit Bekannten. „Bei meinem Stand auf dem Regauer Bauernmarkt führten wir ein Gespräch über die verschiedenen Lagerungsmethoden von Whisky und die Auswirkungen auf dessen Geschmack“, berichtet Schmalwieser.

Reifungsprozess auf gut „oberösterreichisch“

Bei seinen Whiskys legt er großen Wert darauf, dass alle Zutaten sowie das Fass, in dem der Brand gelagert wird, aus Oberösterreich stammen. So war es naheliegend, auch den Reifungsprozess auf „oberösterreichisch“ durchzuführen.

Heimische Note

„Wir hatten auf der Insel Islay in Schottland gesehen, wie der Whisky in Lagerhäusern, die vom Meer umspült wurden, reifen durfte. Wir wollten ein einheimisches Spezifikum für den Reifungsprozess finden, der dem Whisky eine regionale Note gibt“, erzählt Apotheker Wolfgang Kühn, der - gemeinsam mit seiner Frau - Schmalwieser auf die außergewöhnliche Idee brachte.

Lagerung in der Gasselhöhle

Zunächst gab es Überlegungen, den Whisky in einem Salzbergwerk zu lagern. Diese Idee musste jedoch mangels entsprechendem Zugang verworfen werden. Über den Ebenseer Christian Hutterer entstand der Kontakt zum Höhlenverein der Gasselhöhle, verbunden mit der Zustimmung, ein Fass einlagern zu dürfen.

Geduldiges Warten

Im November 2017 stiegen Schmalwieser, Kühn und Hutterer mit einem 100 Liter Eichenfass und drei großen Kannen, den sogenanntem „New Spirit“, in die Gasselhöhle hinab und befüllten das Fass. Danach hieß es geduldig sein und warten. Thomas Schmalwieser gab seinem Whisky fünf Jahre Zeit zum Reifen.

Erster Höhlenwhisky Österreichs

Gemeinsam mit Höhlenvereinsobmann Andreas Preiner holten die Whisky-Enthusiasten das Fass wieder ans Tageslicht. „Wir haben direkt in der Höhle den ersten Schluck verkostet und können schon jetzt sagen, dass es ein ganz besonderer Tropfen ist“, so Thomas Schmalwieser und Wolfgang Kühn bestätigt: „Der höhere Kohlendioxidgehalt in der Höhlenluft hat sich sehr positiv auf den Geschmack des Whiskys ausgewirkt.“

Projekt wird fortgesetzt

Die bernsteinbraune Farbe, frei von jeglichen Zusätzen, und der runde Geschmack hat Whiskybrenner Thomas Schmalwieser so überzeugt, dass er ein weiteres Fass in der Höhle eingelagert hat: „Auch wenn man etwas Geduld braucht, freue ich mich schon sehr darauf, wenn wir in fünf Jahren unseren nächsten Höhlenwhisky verkosten können.“


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