
SCHÖRFLING. Perchten- und Krampusläufe haben derzeit Hochsaison. Immer wieder kommt es dabei zu Unfällen, wie zuletzt in Braunau. Sicherheit und Kinderfreundlichkeit sind bei diesen Läufen daher ein großes Thema. Tips hat bei den Schörflinger Seeteifln nachgefragt.
Zwischen Krampus und Perchten gibt es grundlegende optische Unterschiede. Ein Krampus hat typischerweise nur zwei Hörner, ein leichtes Fell und eine Holzrute. Ein Percht hingegen hat mindestens sechs Hörner, ist mit einem dicken Fell bekleidet und hat einen Pferdeschweif. „Beim Perchtenlauf macht uns besonders das Verkleiden und das Zusammentreffen mit Bekannten aus anderen Vereinen Spaß“, erzählt Mario Leitner von den Schörflinger Seeteifln.
Kinderfreundlicher Umgang
Diese Perchtengruppe gibt es seit etwa vier Jahren; sie umfasst rund 14 Mitglieder. Die Seeteifln legen großen Wert auf einen kinderfreundlichen Umgang. „Kleinkinder werden von uns nicht erschreckt. Wir gehen freundlich auf sie zu, streicheln sie und nehmen sie - wenn sie es möchten - auf den Arm. Zum Schluss schenken wir immer unsere Ruten,“ so Leitner.
Eigener Zugang der Eltern ist wichtig
Ganz wesentlich ist der persönliche Zugang der Eltern. Zeigen diese offensichtlich ihre eigene Angst, überträgt sich das auch auf die Kinder. Damit die Kinder sehen können, dass unter der Maske ein Mensch steckt, lassen die Seeteifln sich auf Wunsch beim Verkleiden zusehen. Eine grundsätzliche Altersempfehlung für Kinder auf Perchtenläufen gibt es nicht, hier rät Mario Leitner den Eltern, auf ihr eigenes Gefühl zu hören.
Toter Winkel durch die Maske
Und er weist auch auf eine Gefahr hin, die viele nicht bedenken: das eingeschränkte Sichtfeld der Maskenträger: „Unsere Blicksichtweite ist durch die Maske sehr eingeschränkt. Gerade kleinere Kinder übersehen wir dadurch leicht, besonders wenn sie ganz vorne stehen. Wir empfehlen daher, mit Kleinkindern einen abgesperrten Bereich aufzusuchen, damit wir niemand unabsichtlich verletzen“.
Nicht an den Hörnern ziehen
Dass man auf einem Perchten- oder Krampuslauf als Besucher einmal einen Schlag mit der Rute bekommen kann, mit dem muss man laut Leitner rechnen: „Das muss aber alles mit Maß und Ziel sein.“ Aber auch die Perchten selber wünschen sich einen respektvollen Umgang vonseiten des Publikums. „Besonders unsere kleinen Krampusse werden öfter an den Hörnern gezogen. Das geht für uns gar nicht - egal ob bei einem kleinen Krampus oder bei einem großen Percht. Messer oder andere Waffen sollen die Besucher zu Hause lassen“, bittet Mario Leitner, für dessen Gruppe vor und während des Laufes absolutes Alkoholverbot gilt.