Bergung 7000 Jahre alter Hölzer aus dem Attersee

Katharina Kühn Tips Redaktion Katharina Kühn, 08.03.2023 16:40 Uhr

SCHÖRFLING/SEEWALCHEN. Eine taucharchäologische Kampagne soll eine genauere zeitliche Einordnung der jungsteinzeitlichen Seeufersiedlungen ermöglichen.

Die jährlichen Zustandskontrollen von Unterwasserfundstellen vor den Gemeinden Seewalchen und Schörfling am Attersee durch das Kuratorium Pfahlbauten zeigten unlängst Handlungsbedarf. Im Bereich der bekannten Seeufersiedlung am Abfluss des Attersees entdeckten die Forschungstaucher mehrere urgeschichtliche Holzobjekte. Da sie akut von Wellenschlag und Schiffsverkehr bedroht sind, gibt es nun eine Untersuchung durch ein Unterwasserarchäologenteam.

Älter als die bisher bekannten jungsteinzeitliche Siedlungen

Dabei werden die Hölzer freigelegt und fachkundig geborgen. Nach einer Erstversorgung werden diese weiter untersucht und analysiert. Im Umfeld der jungsteinzeitlichen Seeufersiedlungen Seewalchen I und Kammer I, die verborgen unter Wasser liegen, kam bereits vergangenes Jahr im Zuge der regelmäßigen Zustandskontrollen durch Taucharchäologen des Kuratorium Pfahlbauten altes Holz zum Vorschein, welches vergangenen Oktober geborgen wurde. Eine Beprobung mit anschließender Datierung mittels Radiokarbonmessung ergab ein Alter von 7000 Jahren. Damit ist es sogar noch wesentlich älter, als die bisher bekannten jungsteinzeitlichen Siedlungen am Seeabfluss.

Aufnahme und Bergung der Objekte

Bei den Bergungsarbeiten im letzten Jahr wurden weitere Holzobjekte entdeckt, die vor Zerstörung durch Erosion gefährdet sind. Ob diese Hölzer von Menschen geschaffen wurden, oder auf natürliche Weise in den See gekommen sind, gilt es zu untersuchen. Im Vordergrund der archäologischen Taucharbeiten steht die Aufnahme und Bergung der Objekte. Altersbestimmungen und weitere Untersuchungen an den Hölzern werden zeigen, ob diese in Verbindung mit der frühen Besiedlungsgeschichte des Attersees stehen.

Prähistorische Siedlungen werden erforscht

Die gewonnenen Datierungen und Erkenntnisse werden die Ergebnisse des groß angelegten Forschungsprojektes „Zeitensprung“ unterstützen und das Potenzial der Fundstelle für weitere Forschungen zeigen. „Im Rahmen des Forschungsprojektes Zeitensprung arbeiten wir seit 2015 daran, mehr über die prähistorischen Siedlungen an Attersee und Mondsee zu erfahren und ihren Zusammenhang zu verstehen“, erklärt Jutta Leskovar von der Oberösterreichischen Landes-Kultur GmbH.

Vier Fundstellen im Bezirk

Gemeinsam mit Cyril Dworsky, Geschäftsführer des Kuratorium Pfahlbauten, leitet sie das Kooperationsprojekt der beiden Institutionen, das vom Amt der OÖ Landesregierung gefördert wird. In Österreich sind insgesamt 28 Fundstellen urgeschichtlicher Seeufersiedlungen bekannt. Fünf davon zählen zu den 111 Stationen in Deutschland, Frankreich, Italien, Slowenien, der Schweiz und Österreich, die gemeinsam seit 2011 das UNESCO-Welterbe der prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen bilden. In Oberösterreich befinden sich drei Fundstellen im Attersee und eine im Mondsee, eine weitere liegt im Keutschacher See in Kärnten.

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