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VÖCKLABRUCK. Am 24. Juni 1994 tat sich eine Handvoll Idealisten zusammen, um ein Frauenhaus für Vöcklabruck zu gründen. Seither fanden rund 920 Frauen und 1020 Kinder hier Schutz - und das wurde gefeiert.

Obfrau Gudrun Steiner bei der 30-Jahr-Feier in der LMS Vöcklabruck (Foto: Frauenhaus Vöcklabruck)
Obfrau Gudrun Steiner bei der 30-Jahr-Feier in der LMS Vöcklabruck (Foto: Frauenhaus Vöcklabruck)

„Ist es legitim zu feiern, dass es nach 30 Jahren immer noch ein Frauenhaus braucht? Ja, denn wir feiern jede einzelne Frau, die sich mit unserer Hilfe aus einer Gewaltbeziehung lösen und ein neues, selbstbestimmtes Leben aufbauen konnte“, so Gudrun Steiner, seit mehr als 10 Jahren Obfrau des Vereins „Frauenhaus Vöcklabruck“.

Zum Mitfeiern waren viele in die Landesmusikschule gekommen – Weggefährten, Vertreter der Politik und der Kirchen sowie zahlreicher anderer Sozialorganisationen. Besonders die Gemeinschaft der Franziskanerinnen – vertreten durch Generaloberin Angelika Garstenauer – war „Schutzmacht“ und große Unterstützerin von der ersten Stunde an. Hannelore Reiner – sie war im Jahr 2000 die erste Frau in der Leitung der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich – blickte mit ihrer Zuhörerschaft zurück auf die Anfangszeiten des Frauenhauses.

Gleich drei Bürgermeister, Peter Schobesberger aus Vöcklabruck und sein Vorgänger Herbert Brunsteiner sowie Peter Harringer aus der Nachbargemeinde Regau, Bezirkshauptmann Johannes Beer und die Landtagsabgeordneten Elisabeth Gneissl und Doris Margreiter drückten mit ihrer Anwesenheit ihre Wertschätzung aus. Obfrau Gudrun Steiner dankte zuallererst ihrem großartigen Team im Frauenhaus.

Mit der musikalischen Umrahmung brillierte der Chor „Chorisma“ unter der Leitung von Johannes Astecker. Als besonderen Ehrengast hatten die Veranstalterinnen die deutsche Autorin Susanne Kaiser eingeladen. In ihrem Buch „Backlash“ zieht sie eine alarmierende Bilanz: Es ist paradoxerweise gerade die Emanzipation der Frauen, die neue Gewalt gegen sie zur Folge hat. Denn viele Männer fühlen sich von starken und erfolgreichen Partnerinnen in ihrer „Männlichkeit“ bedroht. Kaiser zeigte aber auch Lösungswege auf, die in anderen Ländern – etwa in Spanien – hervorragende Ergebnisse erzielen.

Das Schlusswort lieferten per Videobotschaft niemand Geringerer als Bundespräsident Alexander van der Bellen und seine Frau Doris Schmidauer.


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