Spatenstich für neues Hochwasserschutzprojekt im Attergau
ATTERGAU. Der Hochwasserschutzverband Attergau startet ein wegweisendes Projekt zum Schutz der Bevölkerung. Die vier Mitgliedsgemeinden St. Georgen, Straß, Berg und Vöcklamarkt bündeln ihre Kräfte, um Siedlungsgebiete und Infrastruktur entlang der Dürren Ager, des Klausbaches und des Sagererbaches zu sichern.
Johann Baumann-Rott, Obmann des Hochwasserschutzverbandes Attergau, erklärt: „Das Hochwasserschutzprojekt wird dazu beitragen, die Bewohner im Attergau vor zukünftigen Starkregenereignissen zu schützen. Durch die Renaturierung innerhalb der Schutzbecken werden zusätzlich wertvolle Flächen für die Tier- und Pflanzenwelt geschaffen.“
Geplant sind drei große Retentionsbecken mit rund 700.000 m³ Hochwasserspeicher. Sie werden in Erdbauweise errichtet, begrünt und naturnah gestaltet, um Flora und Fauna zu fördern. Die Maßnahmen wirken vor allem durch den Rückhalt der Hochwasserwellen oberhalb der Siedlungen, ergänzt durch lineare Schutzbauwerke und Hinterlandentwässerungen, die Überflutungen verhindern.
Die Planung orientiert sich am 100-jährlichen Hochwasser mit einem Abfluss von 84 m³/s am Pegel St. Georgen. Die Attergaustraßen-Brücke gilt derzeit als Engstelle mit einer Leistungsfähigkeit von nur 56 m³/s. Ohne Schutzmaßnahmen wären erhebliche Überflutungen zu erwarten.
Ein Vorzeigeprojekt für Oberösterreich
„Mit diesem Projekt setzt der Hochwasserschutzverband Attergau auf eine Kombination aus technischem Hochwasserschutz, naturnahem Rückhalt und nachhaltiger Landschaftsgestaltung – ein Vorzeigeprojekt für den vorbeugenden Hochwasserschutz in Oberösterreich“, so Bundesminister Norbert Totschnig, Landesrätin Michaela Langer-Weninger und Landesrat Stefan Kaineder.
Die Gesamtkosten des Projekts betragen 22 Millionen Euro, davon übernimmt der Bund 49,4 Prozent, das Land Oberösterreich 40,8 Prozent und der Hochwasserschutzverband Attergau 9,8 Prozent.
850 Einwohner schützen
Bundesminister Norbert Totschnig betont: „Die Verbesserung der natürlichen Gewässerlebensräume in unserem schönen Land ist mir persönlich und meinem Ressort ein wichtiges Anliegen. Damit auch die Bevölkerung davon profitieren kann, sind sichere Lebensräume notwendig, in denen Naturgefahren bestmöglich beherrschbar sind. Mit diesem Hochwasserschutzprojekt werden wir die Bevölkerung besser vor Hochwasser schützen können und die Gewässerökologie aufwerten. Mein Ressort übernimmt die Hälfte der Finanzierung dieses Projektes und trägt mit mehr als 10 Millionen Euro wesentlich dazu bei, dass dieses Projekt umgesetzt werden kann.“
Gemeinde-Landesrätin Michaela Langer-Weninger unterstreicht die Kraft der Zusammenarbeit: „Vier Gemeinden – St. Georgen, Straß, Berg und Vöcklamarkt – bündeln ihre Kräfte, Land und Bund stehen Seite an Seite: Der Hochwasserschutz Attergau ist ein Symbol dafür, wie stark unsere Gemeinschaft ist und was sie bewegen kann. Dieses Projekt schützt nicht nur vor Hochwasser – es ist ein Versprechen an die Menschen vor Ort und an kommende Generationen, ihre Heimat lebenswert und sicher zu erhalten.“
Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder ergänzt: „Die Klimakrise wird auch in Oberösterreich immer spürbarer und dadurch werden auch Starkregen- und Hochwasser-Ereignisse immer wahrscheinlicher. Ein 100-jährliches Hochwasserereignis an der Dürren Ager würde aktuell großflächige Überflutungen im Ortsgebiet von St. Georgen im Attergau verursachen. Mit diesen Maßnahmen können wir künftig 286 Objekte und 850 Einwohner zuverlässig schützen.“
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