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Nach Kostenexplosion beim Kindergartenbau plant Tiefgraben nun Schulerweiterung

Emma Salveter, 24.11.2025 11:12

TIEFGRABEN. Der Kindergartenbau in Tiefgraben sorgt weiterhin für Aufsehen: Statt der geplanten 3,3 Millionen Euro kostete das Projekt am Ende 5,4 Millionen Euro. Neben steigenden Baukosten und Sonderwünschen spielen politische Spannungen und Vorwürfe gegen den Architekten eine zentrale Rolle.

Kindergarten (Symbolfoto) (Foto: lordn/stock.adobe.com)
Kindergarten (Symbolfoto) (Foto: lordn/stock.adobe.com)

Die Gemeinde Tiefgraben ist weiterhin von der Kostenexplosion beim Kindergartenbau geprägt. Geplant waren 3,3 Millionen Euro, tatsächlich stiegen die Kosten auf 5,4 Millionen Euro. Verantwortlich dafür seien sowohl externe als auch interne Faktoren: gravierende Fehlplanungen und mangelnde Kontrolle, aber auch allgemeine Baukostensteigerungen und Sonderwünsche während der Umsetzung.

Im Zentrum der Kontroverse steht der Architekt Johannes Pfeffer, dessen Sohn Hans-Peter Pfeffer Vizebürgermeister, ÖVP-Ortsparteiobmann und Mitglied des Bauausschusses ist. Sein Honorar war prozentual an die Gesamtkosten gekoppelt, eine Praxis, die in der Branche inzwischen als ungewöhnlich gilt.

Gemeinderäte verließen Sitzung

Die Gemeinde Tiefgraben reichte eine Feststellungsklage ein, um eine Rückforderung von Fördergeldern zu verhindern. In der jüngsten Gemeinderatssitzung stimmten ÖVP und FPÖ für einen Vergleich mit dem Architekten und beendeten damit den juristischen Konflikt. SPÖ und Grüne fühlten sich überrumpelt, da sie erst kurz vor der Sitzung informiert wurden: Die SPÖ verließ aus Protest das Plenum, die Grünen enthielten sich und forderten mehr Transparenz bei künftigen Projekten.

Bürgermeister Johann Dittlbacher (ÖVP) bezeichnete das Kapitel Kindergarten als abgeschlossen.  „Die Fördermittel, die uns bereits vom Land zugesichert und ausgezahlt wurden, müssen nicht zurückbezahlt werden. Auch die ursprünglich zurückgehaltenen Fördergelder sind mittlerweile vollständig angekommen“, erklärt Dittlbacher. „Der entstandene finanzielle Schaden belastet die Gemeinde dauerhaft und erschwert wichtige Investitionen“, so die SPÖ-Fraktion. Trotz dieser Belastung plant die Gemeinde ein neues Projekt: die Erweiterung der Volksschule gemeinsam mit der Gemeinde St. Lorenz.

Erweiterung der Volksschule 

Für kommende Bauvorhaben, etwa die Erweiterung der Volksschule, kündigte der Gemeindevorstand an, einen anderen Architekten zu beauftragen. Bürgermeister Dittlbacher erklärt: „Für unsere Volksschule ist eine Erweiterung geplant, da die Schülerzahlen steigen. Gemeinsam mit der Gemeinde St. Lorenz prüfen wir derzeit die Möglichkeiten sehr genau. Ein Architekt aus Salzburg wurde mit der Erstellung eines Grobkonzepts für die Erweiterung beauftragt. Die ersten Schritte sind bereits gesetzt. Als Nächstes werden wir die Finanzierung prüfen und dann gemeinsam entscheiden, wie es weitergeht.“


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