
MONDSEE/OÖ. Seit einem Jahr gibt es für Frauen die Möglichkeit der Online Beratung. Initiiert wurde dieses Service von Frauenreferentin Christine Haberlander. Das Team der Beratungsstelle Nora in Mondsee ist ebenfalls ein Teil dieses Netzwerkes.
Seit letztem Frühjahr haben sich zahlreiche oberösterreichische Frauenberatungsstellen vernetzt und bieten Beratungen per E-Mail oder Chat an. Die Onlineberatung erfolgt in einem webbasierten, datensicheren System und kann per Computer, Tablet oder Smartphone genutzt werden. Die Anfragen werden binnen 48 Stunden von psychosozialen Beraterinnen, Expertinnen und Juristinnen von verschiedenen Frauenberatungseinrichtungen beantwortet.
Breites Themenspektrum
Die Themen reichen von Fragen zu Beruf und Beziehung, über Schwangerschaft, Gewaltthemen bis zu Anliegen aus allen Lebensbereichen. „Man kann sich über die Internetseite des Frauenreferats anmelden und wird dann je nach Region zugeteilt“, erklärt Alexandra Raninger, Leiterin der Beratungsstelle Nora in Mondsee. „Bei Nora bekommen wir viele direkte Anfragen bzw. stellen wir Zeitslots zur Verfügung, in denen online ein Termin mit uns buchbar ist.“
Zielgruppe wird gut erreicht
„Mit der Online-Frauenberatung haben wir auf eine steigende Nachfrage in Oberösterreich reagiert. Das Angebot wurde und wird gut angenommen. Damit können wir neue Zielgruppen besser erreichen, besonders jene, die sich auf einem anderen Weg keine Beratung holen würden. Vor allem für junge Frauen und Mädchen, die Angst und Sorgen haben, stellt die persönliche Kontaktaufnahme mit Beratungsstellen oft schon eine Hürde dar. Die Kommunikation über digitale Medien und textbasierte Beratung ist ihnen vertraut. Oft haben sie keine Zeit für ein Telefonat oder können neben ihren Familien nicht sprechen und ihre Gedanken erst abends oder nachts ungestört ordnen. Für mich ist klar, dass dieses Angebot auch 2023 für alle Frauen und Mädchen in Oberösterreich weiterläuft und die bestehenden Frauenberatungsstellen vor Ort weiterhin ergänzt“, betont Frauenreferentin Christine Haberlander.
Weiterführende persönliche Beratungen
Im Jahr 2022 wurden an die 150 Erstanfragen per E-Mail gestellt und über 220 Klientinnen betreut. Aus vielen Mailanfragen entwickeln sich langfristige schriftliche Beziehungen zwischen Klientin und Beraterin. Aus den meisten Online-Erstkontakten ergaben sich weiterführende Beratungstermine vor Ort. Der Hauptfokus der Mailberatungen lag 2022 im Bereich der allgemeinen Frauenangelegenheiten, wie Scheidung, Trennung, psychosoziale Beratung und rechtliche Beratung. Neben der Mailberatung wurde auch das Angebot der Chatberatung genutzt, fast 70 Termine wurden online wahrgenommen.