
VÖCKLABRUCK. Der 2. April ist Welttag des Autismus. Menschen mit einer Autismus-Spektrums-Störung sind nicht krank und leiden auch nicht an einer geistigen Behinderung, machen Experten des Salzkammergut-Klinikums aufmerksam.
Laut einer Schätzung sind in Österreich ca. 80.000 bis 90.000 Menschen davon betroffen. Bei Autismus handelt es sich um keine Erkrankung, sondern um eine Entwicklungsstörung, die in unterschiedlichen Formen auftritt. Die Fachwelt spricht deshalb von Autismus-Spektrums-Störungen (ASS). Betroffene sind in ihrer Wahrnehmung, der Kommunikation und Beziehung zur Umwelt beeinträchtigt. Kognitive, sprachliche, motorische sowie emotionale Defizite und Verhaltensauffälligkeiten machen eine Eingliederung in die Gesellschaft schwierig.
Lebenslange Betreuung notwendig
Die Wissenschaft geht von einer angeborenen Störung der Hirnfunktion als Hauptursache für ASS aus. Die Störung ist nicht heilbar, die meisten Betroffenen sind auf eine lebenslange Betreuung angewiesen. Frühe verhaltenstherapeutische und sprachunterstützende Maßnahmen können aber vorhandene Fähigkeiten fördern. ASS machen sich schon bei Kleinkindern bemerkbar. Etwa dann, wenn Mimik und Gestik fehlen, das Kind keine Freude ausdrücken kann oder Gesten, wie das Winken mit der Hand, fehlen.
Hilfe zulassen
„Meist vermeiden Kinder direkten Augenkontakt oder schauen durch einen durch. Auch das Verweigern, mit anderen zu spielen oder stereotype Bewegungsmuster, wie das ständige Schlagen der Hände auf die Ohren, sollten Anlass zu einer kinderärztlichen bzw. kinderpsychiatrischen Untersuchung geben“, rät Oberärztin Klara Humer-Golmayer vom Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck.
Begabungen und spezielle Interessen
Im Gegensatz zum frühkindlichen Autismus machen sich die Symptome beim Asperger-Syndrom später bemerkbar. Menschen mit dieser Störung zeigen häufig eine normale Sprachentwicklung und verfügen über Begabungen und spezielle Interessen, sind aber in der Fähigkeit zu sozialen Kontakten ebenfalls stark eingeschränkt.