Gegen jedes Leiden ist ein Kraut gewachsen
ST. GEORGEN. Das alte Wissen aus der Volksheilkunde wurde oft über Generationen weitergegeben. Damit dieses nicht in Vergessenheit gerät, bietet Roland Segner über den Sommer regelmäßige Kräuterwanderungen an. Tips verlost drei Kräuterwanderungen
In seinem Brotberuf arbeitet der 42-jährige als Pfleger auf einer neurologischen Intensivstation. „Die Schulmedizin ist absolut wichtig und gerechtfertigt. Dennoch ist es mir ein Anliegen, das alte Wissen aus der Kräuterheilkunde in meinen Alltag zu integrieren. Heilpflanzen können als gute Ergänzung zur Schulmedizin wirken und auch Nebenwirkungen lindern“, schildert der gebürtige Vöcklamarkter.
Einfache Kräuter mit großer Wirkung
In jedem Heilkraut steckt eine besondere Kraft und oft sind es ganz einfache Dinge, die schnell helfen. Roland Segner hat einige spezielle Lieblingskräuter: „Die Schafgarbe wirkt sehr stark antibakteriell, antiviral und auch gegen Pilzinfektionen. Außerdem reinigt sie das Blut und wirkt krampflösend. Der Thymian stärkt das Immunsystem und die Lunge und ist eine echte Mutmacherpflanze, die der Psyche guttut.“
Mit offenen Augen durch die Natur gehen
Wer mit offenen Augen durch die Natur geht, kann in Wald und Wiese zahlreiche Heilkräuter entdecken. Wichtig ist dabei, die richtigen Kräuter zu pflücken und keine Giftpflanzen zu erwischen. Darüber informiert Roland Segner in seinen Kräuterwanderungen. „Die Teilnehmer sollen die Pflanzen selber erkennen, ernten und verarbeiten können. Auch deren Schönheit, Einzigartigkeit und die Wirksamkeit der Pflanzen wird erklärt.“
Achtsamer Umgang ist wichtig
Wichtig ist dem Kräuterexperten dabei ein achtsamer und nachhaltiger Umgang mit der Natur. In unserer Region gibt es eine bunte Artenvielfalt an heimischen Wild- und Heilkräutern, darunter auch viele Kräuter, die eigentlich ursprünglich nicht heimisch waren, aber nicht mehr wegzudenken sind, wie beispielsweise Thymian oder Rosmarin. Für kleine Notfälle hat Segner einen praktischen Tipp parat: „Kleine Wunden kann man gut mit zerquetschten Gänseblümchen oder Spitzwegerichblättern behandeln. Diese Kräuter wirken blutstillend und die Wunden heilen schneller ab.“ Zur Stärkung des Immunsystems empfiehlt er, jeden Tag drei Blätter Salbei zu essen.
Schmackhaftes Wildkräuterpesto
Auch in der Küche können Gräser und Kräuter praktisch eingesetzt werden. Wer Obst oder Gemüse in Farnblättern lagert, verlängert seine Haltbarkeit. Roland Segners Geheimtipp für ein einfaches Wildkräuterpesto: „Brennnessel und Giersch zerkleinern, mit Zwiebeln in Öl andünsten, Schlagobers beigeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit Nudeln oder Reis kombiniert ergibt das ein schnelles und sehr gesundes Gericht.“ Auch gegen die Frühjahrsmüdigkeit ist mit Blüten, Blättern und Stängeln des Löwenzahns ein Kraut gewachsen - beispielsweise als Beigabe zu einem Salat.
Leichte Wanderung, keine Vorkenntnisse notwendig
Seine Kräuterwanderung führt Roland Segner in kleinen Gruppen von maximal zwölf Personen durch. Diese starten jeweils um 17 Uhr am Parkplatz des Keltenbaumweg beim Kreisverkehr in St. Georgen. Eine Wanderung dauert etwa zwei bis drei Stunden, es sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Gutes Schuhwerk wird empfohlen. Kosten: 20 Euro pro Person. Anmeldung unter 0676 6646449
Termine, Beginn jeweils um 17 Uhr
- 23. Mai
- 24. Mai
- 10. Juni
- 20. Juni
- 29. Juni
- 2. Juli
- 5. Juli
- 12. Juli
- 5. August
- 9. August
- 20. August
- 2. September
- 4. September
- 8. September
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