Volkshilfe startet Petition gegen Kinderarmut
VÖCKLABRUCK. Armut hat viele Gesichter. In Österreich gibt es insgesamt mehr als 1,2 Millionen armutsgefährdete Menschen.
Bei 350.000 Kindern und Jugendlichen, die aktuell in Armut leben müssen, sei es höchste Zeit zu handeln. Aus diesem Grund ist die Volkshilfe im Jahr 2019 mit ihrem in Europa einzigartigen Modellprojekt Kindergrundsicherung an den Start gegangen, um es einem Praxistest zu unterziehen.
„Kindergrundsicherung wirkt“
„Wir haben 23 armutsbetroffene Kinder aus ganz Österreich dafür zwei Jahre lang finanziell unterstützt und das Projekt wissenschaftlich begleitet“, erläutert Hermann Krenn, Vorsitzender der Volkshilfe Vöcklabruck: „Wir wissen aus der begleitenden Forschung, dass unsere Kindergrundsicherung wirkt. Wir wissen auch, dass sich das Modell spätestens nach zehn Jahren für den Staat rechnet – gesündere Kinder und längere Bildungswege bedeuten auch weniger Krankenstände und weniger Arbeitslose.“
Zivilcourage gefragt
Das Modell der Volkshilfe will durch eine staatliche Teilhabesicherung gleiche Chancen für alle Kinder schaffen. Das Minimum sind dabei 200 Euro monatlich, die an Stelle der Familienbeihilfe jedes Kind in Österreich bekommen würde. Danach wird nach Einkommen gestaffelt, mit einem Maximum von 625 Euro pro Kind. „Jetzt braucht es die Zivilcourage und den Einsatz vieler Menschen, um aus der Idee Kindergrundsicherung politische Realität zu machen“, ruft Krenn zum Unterschreiben der Petition auf kinderarmut-abschaffen.at auf.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden