OTTNANG. Das regionale Forum „Mobilität mit Zukunft“ traf sich in Holzleithen, um über klimafreundliche Mobilitätswege in der Zukunft zu diskutieren.
Das Thema Mobilität beschäftigt uns alle auf vielschichtigen Ebenen. Steigende Spritpreise, ein hoher Flächenverbrauch für Parkplätze, Staus und natürlich die verkehrsbedingten CO₂-Emissionen machen ein Nachdenken über andere Mobilitätsformen notwendig. Um in Zukunft weniger abhängig vom Privat-Pkw zu sein, braucht es attraktive Alternativen.
Mobilitätsmanager Matthias Oltay brachte das Thema Mikro ÖV in die Diskussion ein. Dazu zählen flexiblen Shuttle-Angebote in ländlichen Regionen, die den öffentlichen Verkehr ergänzen bzw. verstärken. Sehr positive Erfahrungen damit gibt es bereits in der Region Mondseeland, die seit über einem Jahr den Postbus-Shuttle als Kooperationsprojekt in mehreren Gemeinden erfolgreich etabliert hat. Viele nutzen das Angebot, um zu weiterführenden öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bussen oder Zügen zu gelangen. Die Mikro ÖV können somit oft das Problem der letzten Wegstrecke lösen.
Ein weiteres zentrales Thema war die Stärkung des Rades als Alltags-Verkehrsmittel. Robert Stögner vom Klimabündnis OÖ präsentierte eine Reihe von Möglichkeiten, wie Gemeinden, Schulen und Betriebe das Radfahren besser fördern können, z.B. durch Mobilitätschecks für Betriebe, Radeln als Hausaufgabe für Schulen oder die Angebote und Infomaterialien der Fahrradberatung für Gemeinden. Raphael Glück von Klimaaktiv/komobile zeigte Beratungs- und Fördermöglichkeiten für Radprojekte auf.
Parallel zum Ausbau der Infrastruktur, angefangen von Radwegen, über die entsprechende Beschilderung bis hin zu Abstellanlagen braucht es aber auch gute Vorbilder: Menschen, die sich heute schon im Alltag am liebsten auf das Rad schwingen. Solche „Alltagsradler“ werden aktuell in einer regionalen Youtube-Videokampagne der Klima und Energieregion Vöckla-Ager porträtiert, deren Auftakt KEM-Managerin Sybille Chiari vorstellte.
Rene Schader präsentierte die Online-Plattform und App ‚Ummadum‘ als Möglichkeit für Betriebe, um Anreize für Mitarbeiter zu schaffen, auf das Rad umzusatteln oder Fahrgemeinschaften zu bilden. Betriebe sparen sich dadurch nicht nur Kosten für Parkplätze, sondern verbessern dadurch auch ihre CO₂ Bilanz. Der Verein eVA-Carsharing stellte vier derzeitigen Standorte in der Region vor; dieses Angebot soll künftig weiter ausgebaut werden.
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch Workshops zu den vorgestellten Themen. Auch Möglichkeiten einer verstärkten Bewusstseinsbildung zum Thema klimafreundliche Mobilität wurden hier ausgelotet. Mitveranstalter und Leader-Geschäftsführer Josef Nussdorfer zeigt sich mit den Ergebnissen der Veranstaltung zufrieden: einige der diskutierten Ideen haben das Potenzial, als Leader-Projekt aufgegriffen zu werden. Denn der Wunsch der TeilnehmerInnen, ihre vielfältigen Ideen und ihr Engagement in konkreten Umsetzungsprojekten zu bündeln, war spürbar groß.
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