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Flächenwidmung: Bezirk Vöcklabruck besteht zu 91 Prozent aus Grünland

Emma Salveter, 07.03.2024 13:05

BEZIRK VÖCKLABRUCK. Erstmals liegen mit dem ‚Raumbild OÖ‘ auch detaillierte Zahlen zur Flächenwidmung im Bezirk Vöcklabruck vor. Dabei hat sich gezeigt, dass 91 Prozent der Fläche im Bezirk Grünland sind.

V.l.: Wirtschafts- und Raumordnungs-Landesrat Markus Achleitner und Landtagsabgeordneter Christian Mader (Foto: Land OÖ/Denise Stinglmayr)

„Oberösterreich hat sich mit dem oberösterreichischen Raumordnungsgesetz und der oberösterreichischen Raumordnungsstrategie ein klares Ziel gesetzt: Wir gehen mit unseren Bodenressourcen möglichst sparsam um, wollen aber trotzdem eine positive Weiterentwicklung unseres Landes ermöglichen: Familien sollen Wohnraum schaffen und Betriebe sich ansiedeln oder erweitern können, um so auch neue Arbeitsplätze zu schaffen. Was für das Land gilt, gilt natürlich ebenso in den Bezirken, so auch in Vöcklabruck“, betont Wirtschafts- und Raumordnungs-Landesrat Markus Achleitner gemeinsam mit Landtagsabgeordnetem Christian Mader aus dem Bezirk Vöcklabruck.

Mit dem nun vorliegenden „Raumbild Oberösterreich“ gibt es erstmals einen genauen Überblick über alle relevanten Zahlen, Daten und Fakten zur Flächenwidmung in Oberösterreich und in den einzelnen Bezirken. „Nicht nur die Zahlen für Oberösterreich, sondern auch jene für den Bezirk Vöcklabruck zeigen: Wir schützen unsere Böden und gleichzeitig ermöglichen wir Wachstum und Entwicklung in den Regionen“, verweist Landesrat Achleitner auf die Zahlen zur Flächennutzung im Bezirk Vöcklabruck:

  • 91,0 Prozent der Fläche des Bezirks sind Grünland, das sich wie folgt aufteilt: 40,8 Prozent Wald, 43,5 Prozent Grünfläche und 6,7 Prozent Gewässer.
  • 6,3 Prozent der Fläche des Bezirkes sind gewidmetes Bauland. Vom gewidmeten Bauland sind durchschnittlich nur ca. 50 Prozent versiegelt – der Rest entfällt auf Gärten und andere Grünflächen.
  • 2,7 Prozent der Fläche des Bezirkes sind gewidmete Verkehrsflächen.

„Die wirtschaftliche Stärke der Region ist die Basis für den Wohlstand und die Lebensqualität der Menschen im Bezirk Vöcklabruck. Bodenschutz und wirtschaftliche Stärke schließen sich nicht aus. Das zeigen die Daten aus der Sicht der Raumordnung, aber auch aus wirtschaftlicher Perspektive“, unterstreicht Landesrat Achleitner und verweist auf die Wirtschaftsdaten des Bezirkes:

  • 61.535 Menschen hatten im Jahresdurchschnitt 2023 im Bezirk Vöcklabruck einen Arbeitsplatz. Sie können dort arbeiten, wo sie auch wohnen.
  • Die Arbeitslosenquote im Bezirk betrug im Jahresdurchschnitt 2023 3,7 Prozent. Sie liegt unter der oberösterreichischen Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent (ebenfalls Jahresdurchschnitt 2023).
  • 2.091 Lehrlinge absolvierten im Jahr 2023 im Bezirk Vöcklabruck ihre Ausbildung.
  • 10.934 Unternehmen sind im Bezirk Vöcklabruck angesiedelt – vom Großunternehmen bis zum Ein-Personen-Unternehmen. 635 wurden im Vorjahr neu gegründet.

„Die nun für den Bezirk Vöcklabruck vorliegenden Zahlen zeigen: Nur 9,0 Prozent der Fläche unseres Bezirkes werden für Bauland oder Verkehrsflächen in Anspruch genommen. Wir gehen mit unseren Bodenressourcen sorgsam um, gleichzeitig muss es auch künftig Entwicklungsmöglichkeiten für Leben, Wohnen und Arbeiten im Bezirk Vöcklabruck geben“, erklärt Mader.

Schützen und Ermöglichen

„Wir sind uns der Bedeutung der Lebensgrundlage Boden bewusst und wollen sie schützen. Unser Anspruch ist es aber auch, dass der Bezirk Vöcklabruck eine lebendige und lebenswerte Region bleibt, die sich auch positiv weiterentwickeln kann. Deshalb setzen wir im Bezirk Vöcklabruck ebenso wie in ganz Oberösterreich konkrete Maßnahmen für einen nachhaltigen und sparsamen Umgang mit unseren wertvollen Bodenressourcen“, so Landesrat Markus Achleitner.

  • Bauland-Neuwidmung durch Baulandsicherungsverträge begrenzen, damit bereits gewidmetes Bauland tatsächlich genutzt wird
  • Flächenverbrauch begrenzen: Keine neuen Supermärkte an der Peripherie, statt dessen Neubelebung der Ortskerne mit dem OÖ. Aktionsprogramm zur Orts- und Stadtkernbelebung
  • Ab 800 Quadratmeter Verkaufsfläche müssen Gebäude in Geschäftsgebieten dreistöckig errichtet werden
  • Versiegelung durch Parkplätze in Geschäftsgebieten begrenzen: Nur noch die Mindeststellplätze erlaubt, alles was darüber errichtet werden soll, muss in Tiefgaragen gebaut werden
  • Sparsame Flächeninanspruchnahme durch kleinere Bauparzellen
  • Entwicklung nach Innen statt an den Ortsrändern
  • Nutzung von Leerständen und Brachflächen vor Neuwidmungen
  • Grünraum schützen - durch regionale GrünzonenProgramme
  • Ernährungssicherheit schützen – Absicherung der fruchtbaren landwirtschaftlicher Böden durch Erhalt des Grünlandes und der Ackerbauflächen
  • Bewusstsein schaffen – Best-Practice-Beispiele mit dem #upperREGION-Award vor den Vorhang holen

Oberösterreich dritt sparsamstes Bundesland bei Inanspruchnahme und Versiegelung

„Dass unsere nachhaltigen Bodenschutz-Maßnahmen wirken, belegen auch die von der Österreichischen Raumordnungskonferenz veröffentlichten BundesländerVergleichszahlen: Laut diesen vom Umweltbundesamt erhobenen Daten ist Oberösterreich sowohl beim Anteil der Flächeninanspruchnahme als auch der Versiegelung am Dauersiedlungsraum am 3-sparsamsten von allen Bundesländern“, unterstreicht Landesrat Achleitner. Der Dauersiedlungsraum umfasst den potenziell für Landwirtschaft, Siedlungen, Betriebsflächen und Verkehr verfügbaren Raum.

Erste Gesamt-Österreichische Raumordnungs-Tagung in Linz: Österreichische Bodenstrategie beschlossen

Auf Initiative von Landesrat Markus Achleitner fand kürzlich in Linz auch die erste Gesamt-Österreichische Raumordnungs-Tagung mit den Raumordnungs-Landesräten aller Bundesländer sowie Städte- und Gemeindebund statt. „Dabei hat sich gezeigt: Länder, Städte und Gemeinden stehen für eine nachhaltige Raumordnungspolitik, bei der wir alle an einem Strang ziehen - mit praxistauglichen und zukunftsorientierten Maßnahmen zum Schutz unserer zentralen Lebensgrundlage Boden“, erklärt Landesrat Achleitner. Dazu wurde auch die Österreichischen Bodenstrategie beschlossen. Sie enthält einen Maßnahmenkatalog, der als praxistauglicher Instrumentenkoffer je nach den Erfordernissen der jeweiligen Bundesländer einen verantwortungsbewussten Umgang mit den wertvollen Bodenressourcen sicherstellt.


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