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Schwere Verwüstungen nach Hagelunwetter im Bezirk Waidhofen

Daniel Schmidt, 22.07.2016 11:32

WAIDHOFEN/THAYA. Schwere Schäden verursachte ein Hagelunwetter am Donnerstagabend, 21. Juli im Bezirk Waidhofen/Thaya. 257 Feuerwehrmitglieder standen in sechs Gemeinden im Einsatz, um die teils enormen Schäden an der Infrastruktur und an Wohngebäuden zu beseitigen. Die Aufräumarbeiten dauern an.

Ein Baum stürzte auf ein Auto
  1 / 11   Ein Baum stürzte auf ein Auto

Gegen 21:30 Uhr traf eine mächtige Gewitterzelle von Nordwesten her den Bezirk. Mit orkanartigen Windgeschwindigkeiten, schwerem Hagelschlag und enormen Regenmengen zog das Unwetter eine Spur der Verwüstung. Wenige Minuten später gingen die ersten Notrufmeldungen von Überflutungen und Hagelschäden aus der Gemeinde Dobersberg bei der Feuerwehr ein. Keller standen unter Wasser, Dächer wurden abgedeckt bzw. durch die taubeneigroßen Hagelkörner zerstört. Im Minutentakt gingen weitere Notrufmeldungen ein. In der Gemeinde Kautzen standen zwei Hallen einer Textilfirma unter Wasser.

Eine halbe Stunde später erreichte die Gewitterzelle die Gemeinde Karlstein. Hier kam es zu massiven Schäden im gesamten Gemeindegebiet. Mehrere Bäume wurden durch den Sturm entwurzelt, einer fiel auf ein geparktes Auto. Zum Glück wurde niemand verletzt. Das Hagelunwetter war dermaßen heftig, dass die Straßengräben voll mit Hagelkörner waren und in Schlader ein Schwimmbecken komplett zerstörte.

Im Ortsgebiet von Karlstein lag stellenweise eine bis zu 35 Zentimeter dicke Schicht aus Hagelkörnern. Mit einem Bagger mussten die Anlieferrampen eines Betriebes vom Eis befreit werden. Die Baustellenabsperrungen des in Sanierung befindlichen Schülerwohnheimes in Karlstein wurden durch den Sturm umgedrückt. Die Landesstraße 59 von Karlstein Richtung Waidhofen musste für den gesamten Verkehr gesperrt werden, da zcirca 100 Bäume im „Holzgraben“ die Straße blockierten. Die Feuerwehr stand in den Nachtstunden noch im Einsatz, um die Bäume zu entfernen. Die vollständige Räumung der Straße konnte aus Sicherheitsgründen erst am Freitagmorgen erfolgen.

In den Gemeinden Dobersberg und Karlstein kam es vorübergehend zu Stromausfällen. In den Gemeinden Kautzen, Dobersberg, Karlstein, Raabs und Ludweis standen am Donnerstag und in der Nacht auf Freitag insgesamt 257 Feuerwehrmitglieder im Einsatz. Hauptaufgabengebiete der Feuerwehren waren das Freimachen der Verkehrswege nach umgestürzten Bäumen, Auspumpen von überfluteten Kellern und Garagen sowie provisorische Abdichtungen von Dächern, die durch den Hagelschlag zerstört wurden.

Landwirtschaft schwer getroffen

Das wahre Ausmaß der Verwüstungen wird sich jedoch erst im Laufe des Freitages zeigen. So wurde mittlerweile bekannt, dass auch das Internat der Fachschule Karlstein schwer beschädigt wurde. Auch in der Landwirtschaft rechnet man mit hohen Schäden, bei Mais, Raps und Getreide wird mit einem Totalausfall gerechnet.


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