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Verkehrsforum Waldviertel - Für eine aktive, eigenständige Regionalentwicklung

Leserartikel Online Redaktion, 04.04.2015 08:00

BEZIRK WAIDHOFEN/THAYA. Ende Februar fand die Generalversammlung des Vereins Verkehrsforum Waldviertel statt. Josef Baum wurde in seiner Funktion als Obmann wiedergewählt. Tips bat ihn zum Interview. von ERICH SCHACHERL

Josef Baum, Obmann des Vereins Verkehrsforum Waldviertel
Josef Baum, Obmann des Vereins Verkehrsforum Waldviertel
Tips: Das Verkehrsforum Waldviertel hat im vergangenen Jahr zahlreiche Aktivitäten gesetzt. War das Jahr 2014 erfolgreich für den Verein?Baum: Es war insofern erfolgreich, als wir für die Anliegen des öffentlichen Verkehrs und der regionalen Entwicklung des Waldviertels sehr viele Leute mobilisieren konnten. 150 Besucher bei der Volksuni, 400 bei der Veranstaltung mit Roland Düringer und monatliche Aussendungen an 2000 Personen.Tips: Wurde erreicht, was beabsichtigt war?Baum: Bei der Franz-Josefs-Bahn dürfte es jetzt zumindest einmal keine weiteren Verschlechterungen und ab Dezember 2015 Ansätze für leichte Verbesserungen geben. Bei den Bussen gab es leider einige Verschlechterungen. Wir waren auch durch rechtliche Schritte nah dran, den Radweg statt der Thayatalbahn durch ein von uns entwickeltes breiteres Konzept mit diversen Radwegen und der Perspektive der zukunftsträchtigen grenzübergreifenden Thayatalbahn ersetzen zu können, das wirklich Arbeitsplätze bringt. Doch die Regionalpolitiker hielten schließlich an einem Konzept fest, das keinen einzigen Dauerarbeitsplatz bringen wird, und dabei das ganze Geld der Region auf Jahre bindet. Das Verfahren beim Verfassungsgerichtshof ist dazu noch offen.Tips: Wie sieht es mit der Petition an Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) aus?Baum: Wir wurden an Landesrat Karl Wilfing (ÖVP) verwiesen und es gab ein Gespräch mit ihm, bei dem er den Ball an die „Region“, die Bürgermeister, zurückspielteTips: Gibt es schon Ergebnisse im Hinblick auf die Anzeige wegen der illegalen Gleisent- fernung bei Waidhofen/Thaya?Baum: Die Bezirkshauptmannschaft (Waidhofen/Thaya) steht auf dem Standpunkt, dass sie Bürgern dazu keine Rechenschaft schuldig ist. Das ist merkwürdig in einer Zeit, wo Trans- parenz und Bürgernähe be- schworen wird. Offensichtlich wurde zuviel des Schlechten gemacht und man will es nicht öffentlich eingestehen.   Tips: Was sind die Pläne für 2015?Baum: Wir bringen uns weiter bezüglich Verbesserungen im öffentlichen Verkehr ein, zum Beispiel bei der Abstimmung von Bus-Bahn-Anbindung etwa in Göpfritz. Mittelfristig geht es um eine Verbesserung bei der Franz-Josefs-Bahn. Wir wollen uns auch niederösterreichweit koordinieren, da eine Wende in der Verkehrspolitik des Landes insgesamt notwendig ist. Tips: Was sind die geplanten Schwerpunkte für 2015?Baum: Sehr aktuell ist die Reaktivierung der Strecke Schwarzenau-Waidhofen für den Güterverkehr. Es wird wahrscheinlich wieder eine Volksuni Andreas Schrembser geben. Das sich immer stärker zeigende Problem ist, dass die Waldviertler Regional- entwicklung nicht mehr vom Waldviertel ausgeht wie früher unter Adi Kastner, sondern alles von St. Pölten aus zentralisiert worden ist und Regionalpolitiker sich als Bittsteller entwickelt haben, statt die Bevölkerung zu mobilisieren. Daraus folgt, dass wir unseren Beitrag dazu leisten wollen, dass das Waldviertel   wieder zu einer aktiven, eigenständigen Regionalentwicklung zurückkommt. Vielleicht brauchen wir dazu so was wie einen Andreas Schrembser, der anno dazumal in einem Aufstand die Waldviertler zu flächendeckenden Aktionen gegen die damaligen Herrscher motivieren konnte.Tips: Sie sind nun seit Dezember 2013 Obmann des Verkehrsforums Waldviertel. Wie fühlen Sie sich in dieser Funktion heute? Wie geht es Ihnen als Vereinsobmann?Baum: Mein beruflicher Schwerpunkt ist in China. Wenn man sieht, wie dort auch beim Verkehr die Post abgeht (Beispiel Hochgeschwindigkeitszüge), kann man nicht zusehen, wie das Waldviertel buchstäblich unter die Räder kommt, sowohl vom Verkehr wie von den ArbeitsplätzenTips: Konnten Sie Ihre persönlichen Ziele bisher umsetzen?Baum: Wenn Arbeitsplätze, Bevölkerung und öffentlicher Verkehr zurückgehen bzw. zurückgeschraubt werden und von der offiziellen Regionalpolitik  da wenig gemacht wird, oder das sogar noch bejubelt wird, ist man schon froh, wenn man helfen kann zu bremsen und da und dort positive Entwicklungen einzuleiten. Ich bin auch eher nur Moderator, ohne ein engagiertes Team geht nicht viel.

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