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Leserartikel Online Redaktion, 27.02.2016 12:12

BEZIRK. Im Dezember 2015 erschien das Buch „Leben oder Überleben - Menschen im Waldviertel 1945“. Die Autorin Brigitte Kaiser hat Zeitzeugen im Waldviertel besucht und ihre Erinnerungen aufgeschrieben. Ein interessantes und berührendes Buch ist entstanden.
von ERICH SCHACHERL

Das Buch "Leben oder Überleben - Menschen im Waldviertel 1945" ist im Verlag edition innsalz erschienen.

Im März 2015 hat der im oberösterreichischen Ranshofen ansässige Verlag „edition innsalz“ verlautbart, für ein Buchprojekt Zeitzeugen aus dem Waldviertel zu suchen (Tips berichtete). „Es soll ein außergewöhnliches und sehr persönlich gestaltetes Buch werden“, meinte Verlagsleiter Wolfgang Maylmoser damals. Ein Jahr später ist das Werk mit dem Titel „Leben oder Überleben - Menschen im Waldviertel 1945“ fertig. Das Vorhaben ist gelungen, denn die 31 Personen, deren Erinnerungen an das Ende des Zweiten Weltkrieges und die folgende Besatzungszeit die 360 Seiten des Buches füllen, sind sehr persönlich.

Geschichten machen Geschichte

„Die Geschichte lebt von Geschichten, wird dadurch erst verständlich und nachvollziehbar“, schreibt Autorin Brigitte Kaiser im Vorwort und drückt damit den besonderen Wert des Bandes aus. Denn die Erzählungen der befragten Personen gewinnen mehr und mehr an Bedeutung, je länger die Zeit zurückliegt, um die es geht. Im konkreten Fall sind das 70 Jahre.

Fünf Personen aus Bezirk Waidhofen/Thaya

Aus dem Bezirk Waidhofen sind fünf Personen – vier Männer und eine Frau vertreten. Vieles von dem was sie erzählen, ist heutzutage kaum noch vorstellbar. Etwa die Armut, wie sie die 1922 in Radschin bei Kautzen geborene Maria Pribil (neben anderen Geschehnissen) beschreibt. Interessant dabei: „Wir waren arm, aber wir haben es nie als Not empfunden.“ Adolf Ergott aus Altwaidhofen war sieben Jahre jung, als der Krieg endete. Die Besatzungszeit erlebte er mit kindlicher Neugierde und spürte vor allem die Wichtigkeit des Zusammenhaltes in der Familie. Bombenabwürfe bei Waidhofen, Bombenflüchtlinge aus Wien und zahlreiche Erlebnisse mit den russischen Besatzungssoldaten sind nur einige weitere Geschichten. „Russen und Alkohol – das war sehr gefährlich“, erzählt er. Josef Litschauer hat keine negativen Erinnerungen.

Interviews auf Youtube

Autorin Brigitte Kaiser hat die Interviews nicht nur niedergeschrieben, sondern auch gefilmt. Interessant. Auf Youtube sind Ausschnitte davon zu sehen.


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