ATZENBRUGG. Anlässlich der diesjährigen Landesausstellung „Alles was Recht ist“ in Pöggstall wurde das Buch „Südliches Waldviertel - Vom Leben in der Region“ veröffentlicht. Die Vielfalt und Besonderheiten des südlichen Waldviertels werden darin vorgestellt.
Von ERICH SCHACHERL
Das Waldviertel kennen viele, das südliche Waldviertel wenige. Selbst unter den Waldviertlern ist der Süden des Nordens Österreichs eine eher weniger bekannte Gegend. Einige Highlights sind die vielzitierte Ausnahme, etwa Gutenbrunn, die Ysperklamm, der Jauerling, Pöggstall, Maria Taferl oder die weinbewachsenen Hänge des Spitzer Grabens.
20 Kapitel
Das im Zuge der diesjährigen niederösterreichischen Landesausstellung veröffentlichte Buch „Südliches Waldviertel – Vom Leben in der Region“ bietet dem Leser eine Vielfalt an unterschiedlichen Themen, die ihn die Region besser kennenlernen lässt. In 20 Kapiteln präsentieren 18 Autoren vieles von dem, was das südliche Waldviertel zu dem hat werden lassen, was es ist, worin seine Besonderheiten liegen und was seinen unnachahmlichen Reiz ausmacht. Neben den interessanten Texten punktet das 200 Seiten umfassende Werk auch mit zahlreichen aktuellen und historischen Fotos, die das Geschriebene sichtbar machen. Unverzichtbar in unserer visuell geprägten Welt und sehr stimmig gelungen.
Natur und Kultur
Die Besonderheiten der Natur werden in den Kapiteln „Im hohen Süden“ und „Das Werden der Landschaft“ erläutert. „Holz in Bewegung“ beschäftigt sich mit der Geschichte des Holztransports im Weinsberger Wald. Die zahlreichen Schlösser und Burgen zwischen Donau, Ysper- und Weitental werden im Kapitel „In Donauländchen“ vorgestellt.
Persönlichkeiten
Menschen mit besonderen Talenten gab (und gibt) es auch im südlichen Waldviertel. Ins Buch Eingang gefunden haben – weil es den Umfang sprengen würde - einige wenige, darunter der großartige Maler und Grafiker Franz Traunfellner, der sein Leben in Gerersdorf bei Pöggstall verbrachte. Oder der Glaskünstler Johann Josef Mildner der Gutenbrunn im 18. Jahrhundert einen besonderen Ruf einbrachte.
Besonderheiten
Ein Beitrag über kulinarische Spezialitäten wie Gelbkriecherln, Mohn oder Waldviertler Whiskey haben ebenso Platz im Buchwerk gefunden, wie die Geschichte des Langlaufs im Waldviertel oder historische Darstellungen der Region auf Ansichtskarten, Fotos oder Gemälden. Oder die Museen, und Sammlungen, die die Kultur- und Naturgeschichte des Gebietes präsentieren, beispielsweise das Yspertaler Heimatmuseum, die Schatzkammer der Wallfahrtsbasilika Maria Taferl, das Dorfmuseum Roiten oder das Sonnenuhrenhaus im Weitental.
Was Recht ist
Der zweite Teil des Buches trägt den Übertitel „Vom Recht der kleinen Leute“ und behandelt Themen, die einen direkteren Bezug zur Landesausstellung „Alles was Recht ist“ habe. Da werden zum Beispiel die Galgen und Pranger – viele davon gibt es in einigen Ortschaften (Pranger) oder auf Plätzen außerhalb der Dörfer (Galgen) noch zu sehen - und Flurnamen im Waldviertel behandelt. Der Scharfrichter war über Jahrhunderte eine wichtige Figur in der Gesellschaft, ihm ist ein Kapitel gewidmet. Natürlich darf Johann Georg Grasel, der vielleicht berühmteste Waldviertler der Geschichte in diesem Buch nicht fehlen. Auch Moritaten die von Schrecklichem berichten, Waldviertler Lieder und Gstanzl werden behandelt.
Ein Literatur- und Quellenverzeichnis sowie Kurzporträts der 18 Autoren runden den Band ab.
Erhältlich ist das Buch unter anderem bei KULTUR.REGION.NIEDERÖSTERREICH unter 02275/4660 oder office@kulturregionnoe.at.
Internet: www.kulturregionnoe.at
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