Christine de Pauli „Schwebende Räume“
WAIDHOFEN/YBBS. Am Freitag, 24. Mai, lädt die Stadtgalerie am Oberen Stadtplatz 32 um 19 Uhr zur Vernissage der Künstlerin Christine de Pauli. Die Ausstellung „Schwebende Räume“ wird kuratiert von Klaudia Stöckl und besprochen von Iris Stöckl, Journalistin und Kunstsachverständige. Zu sehen ist die Ausstellung bis einschließlich Sonntag, 30. Juni.
Als Meisterstudentin von Josef Mikl findet die Abstraktion und Reduktion bei Christine de Pauli eine besondere Art der Perfektion. Mit Eitempera zaubert sie vielschichtige Werke, die bei näherem Betrachten in schwebeartige Zustände versetzen. Sie ist eine Meisterin im Weglassen und doch vermitteln ihre Werke viel Kraft und Freude.“
Geboren in Italien, aufgewachsen in Kärnten
Christine de Pauli wurde 1946 in Fai bei Trient geboren. Nach der Kindheit und Jugend in Klagenfurt folgten der Umzug nach Wien und das Studium der Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Seit 1976 lebt und arbeitet die Künstlerin in Klagenfurt. Nach zahlreichen Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in den vergangenen Jahren wurden die Werke der Künstlerin 2017 bereits in der Stadtgalerie Klagenfurt, im Living Studio, in Treibach-Althofen und auf der Art Bodensee ausgestellt.
Bildraum in die Unendlichkeit
Es werden nicht nur Gefühlsebenen und die Empfindungswelt angesprochen, vielmehr öffnet sich der Bildraum in die Unendlichkeit - die zweidimensionale Leinwand wird räumlich, also dreidimensional und - wie Kunsthistoriker es immer wieder gerne definieren auch vierdimensional. Mit anderen Worten: Die Zeit spielt mit. Die ausgeformten Kraftfelder, die sich aus scheinbar losen Verbindungen auf der Leinwand verteilen überlagern die Ebenen und überschneiden sich auf diesen im Bildraum. Eitempera, ein leuchtstarkes und farbintensives Malmittel überschichtet und überlagert den Malgrund. Durchscheinend, möge man meinen - durchdringend ist vielmehr korrekt. Hinter- und Vordergrund werden vereint. Nicht die klassische Zentralperspektive sondern der Schweberaum ermöglicht Tiefe. Die lyrisch, gestische Malerei in den Werken von Christine de Pauli ermöglicht dem Betrachter die Freiheit, sich selbst ein Bild zu machen, in seine eigene Geschichte einzutauchen. Die meisten Werke tragen keine Titel (ohne Titel, wie der Kunsthistoriker sagt).
Werke in zahlreichen Sammlungen
Die Kunstwerke befinden sich in der Sammlung des Landes Kärnten, der Albertina Wien, der Sammlung Liaunig (Museum Liaunig, Neuhaus), in der Sammlung Verbund, in Sammlungen der Städte Klagenfurt, Villach, St. Veit an der Glan, im Besitz der Republik Österreich und in zahlreichen (nicht namentlich genannten) Privatsammlungen. (Dr. Iris Stöckl) “Mir geht es um die Vielfalt des Lebens an sich, woraus sich auch die Vielfalt der Formen ergibt. Ich glaube, in meinen Bildern ist zu spüren, dass sie sehr von Bewegung getragen werden. Ich fange mit mehreren Arbeiten an, dann lass“ ich sie abliegen, nimm“ sie immer wieder her. Ich trete sozusagen in einen Dialog mit meinen eigenen Arbeiten. Es ist ein langwieriger Prozess, bis ein Bild fertig ist. Wie bei einem Bauern, der die Saat hegen und pflegen muss, damit er ernten kann“, so die Künstlerin Christine de Pauli.
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