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WAIDHOFEN/YBBS. Am Freitag, 6. September, eröffnet um 19 Uhr mit der Vernissage von Christian Manss die Ausstellung „Ein Fleck im Blau“, die bis einschließlich 29. September zu sehen sein wird. Zur Ausstellung spricht Michael Schmidt-Ott, Kurator und Gründer der Challery.

"Über das Eis im Blau" (Detail), Acryl, Lack auf Holz, 150 x 300 cm (Foto: www.christianmanss.com)
"Über das Eis im Blau" (Detail), Acryl, Lack auf Holz, 150 x 300 cm (Foto: www.christianmanss.com)

Kaum eine Projektionsfläche unser Vorstellungen und Wünsche ist interessanter als „ die Insel“ – gerade fernab von den Meeren. Der Raum ist begrenzt, doch die schier unendlichen Variationen der Deutung des Inselbegriffs sind so faszinierend wie die zahlreichen Ausformungen und Nutzungsarten dieser. Wie eine leere Form füllen wir sie mit unseren Vorstellungen, Sehnsüchten und Ängsten.

Ruhe finden am und im Meer

Malerisch macht gerade diese Beschränkung auf einen geschlossenen Umriss und das Schweben im Raum, ihren besonderen Reiz aus – ein Fleck im Blau. Die Ikone des gestressten Menschen, die Vorstellung von einem Ort, an dem man zur Ruhe kommt und sich endlich mal auf das Wesentliche konzentrieren kann. Inseln wurden in der Mythologie oft als hinter dem Horizont liegende, unerreichbare Gärten Eden oder verloren gegangene Paradiese geschildert (z. B. Avalon, Kythera, Elysion, die Sankt-Brendan-Inseln, Antilia oder Atlantis).

Sehnsucht nach dem Inselparadies

Der Mythos vom „Inselparadies“ hielt bis in die Neuzeit an und wurde von den Entdeckungsreisen des 18. und 19. Jahrhunderts noch gefördert (Louis Antoine de Bougainvilles „Voyage autour du monde“ von 1771 sowie Georg Forsters 1777 „A Voyage Round The World“ über die Pazifikreise James Cooks, schienen Jean-Jacques Rousseaus Menschenbild vom „Edlen Wilden“ zu bestätigen). Die Sehnsucht nach dem Inselparadies ist heute noch ungebrochen.

Heimstätte von Grässlichem

Inseln galten aber auch als Heimstätte grässlicher Ungeheuer (Minotaurus auf Kreta, „Insel der Dämonen“ -auf denen der Vogel Greif, weitere Bestien und böse Geister ihr Unwesen treiben sollten). Der Glaube an geheimnisvolle, gefährliche und bedrohliche Inseln reicht bis in die Neuzeit (Flannan Isles). Auch im zeitgenössischen Kulturschaffen werden Inseln mitunter mit Monstern und Ungeheuern assoziiert (Filme wie Godzilla, Jurassic Park oder King Kong).Doch bei aller Mythologie und allem Wunschdenken, prägen Inseln die gesellschaftliche und politische Landschaft. Egal ob als Gefängnis-, Lepra-, Grenz-oder Pirateninsel – ihre Begrenztheit bietet ebenso Schutz für ihre Bewohner als auch vor ihren Bewohnern. „Kein Flecken ist so verloren, wie der von Wasser umgebene, das Meer eine Mauer, der Horizont hoffnungslos leer.“ (Judith Schalansky)

Reiz der Ambivalenz

Um Inseln, selbst kleinste (Hans-Insel), werden auch heute noch Kriege geführt, gibt es Streitigkeiten über die territoriale Zugehörigkeit oder werden neu geschaffen, um unseren idealen Vorstellungen zu entsprechen, wie „Elysion“ (Inseln der Glückseligen) zu sein hat – für den westlich geprägten Touristen des 21. Jahrhunderts. Doch was reizt uns so sehr an der Vorstellung einer Insel? Vermutlich die Ambivalenz zwischen Beschränktheit und Freiheit, Traum und Verhängnis, Übersichtlichkeit und Weite.

Tapeziertische als Objekt und Gemälde

In der Stadtgalerie Raumimpuls in Waidhofen an der Ybbs wird zum ersten mal der „Insel-Zyklus“ von Christian Manss zu sehen sein. Er ist Teil seiner Serie „Kollision“, bei welcher der deutsche Künstler seit 2013 Tapeziertische als Material für Objekte und Gemälde verwendet. Als erster Künstler, der dieses Material für eine Reihe von Kunstwerken verwendet, arbeitet er direkt mit einem Produzenten von Tapeziertischen in Thüringen zusammen. So kann er auch das verwendete Material und die Größe der Tische beeinflussen. „Kollisionen“ von Material, Zwecken, Meinungen und Problemen. Was ihn neben der Transformation eines Alltagsobjekts in ein Kunstwerk interessiert, ist eine spielerische Annäherung und ein Bruch mit der Erhabenheit der Kunst. Thematisch geht es in seiner Arbeit immer um das „Dazwischen“ -die Spannung zwischen konkret und abstrakt, greifbar und transparent.

Freitag, 6. September 2019

Stadtgalerie (Oberer Stadtplatz 32)

Beginn: 19 Uhr

Ausstellung: bis einschließlich Sonntag, 29. September

Öffnungszeiten:

Freitag 16 bis 19 Uhr

Samstag 10 bis 13 Uhr

Sonntag 15 bis 18 Uhr


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