Öffentlichkeitsrecht: Zwei Ausbildungszweige an der Musikschule
WAIDHOFEN/YBBS. Der Musikschulverband Waidhofen-Ybbstal hat mit Christian Blahous nicht nur einen neuen Leiter, sondern mit dem Öffentlichkeitsrecht auch einen neuen Status. Dadurch stehen für die Schüler in Zukunft zwei Ausbildungswege zur Verfügung: Der ordentliche Zweig und der außerordentliche Zweig.
„Voraussetzungen für die Verleihung des Öffentlichkeitsrechts sind ein qualifiziertes Lehrpersonal sowie die vorhandenen räumlichen Strukturen“, erklärte der neue Direktor. Die Verleihung des Öffentlichkeitsrechts durch das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur erfolgt rückwirkend nach einem Jahr. „Das Öffentlichkeitsrecht ist ein Qualitätssiegel, wodurch auch Kooperationen mit anderen Schulen und Institutionen einfacher werden. Derzeit gibt es in Niederösterreich 15 Musikschulen, die das Öffentlichkeitsrecht besitzen“, so Christian Blahous. Aufgabe der Musikschule mit Öffentlichkeitsrecht ist es, den Schülern über das Instrument hinaus eine Gesamtperspektive von Musik und Kultur zu geben.
Ausbildungszweige
Der außerordentliche Zweig beinhaltet die bisher bekannte Musikschulausbildung mit Übertrittsprüfungen bis zur Abschlussprüfung in Gold. Am Ende des Schuljahres erhalten die Schüler eine Schulnachricht.
Der ordentliche Zweig unterscheidet sich vom außerordentlichen Zweig dadurch, dass auf die gewünschte Unterrichtseinheit ab der Mittelstufe ein Rechtsanspruch besteht und die Schüler am Ende jedes Schuljahres ein staatlich gültiges Zeugnis bekommen. Weiters hat die Musikschule dafür Sorge zu tragen, dass jeder Schüler jedes Schuljahr ein adäquates Ensemble besuchen kann. Bei beiden Zweigen ist vor der jeweiligen Übertrittsprüfung der entsprechende Theoriekurs zu besuchen. Im Frühling haben alle Schüler die Möglichkeit, nach Absprache mit ihren Fachlehrkräften, in den ordentlichen Zweig zu wechseln. Die oben beschriebenen Ausbildungszweige treten rückwirkend ab September 2014 in Kraft.
Come-together im Rathaus
Zum Vernetzen und um Synergien zu schaffen, lud Bürgermeister Werner Krammer zum gemütlichen Come-together ins Rathaus. Vertreter der Waidhofner Kulturvereine, der Musikkapellen sowie Schuldirektoren nutzten dabei die Gelegenheit, sich mit dem Leiter der Musikschule auszutauschen. „Die Musikschule wird künftig verstärkt auf Kooperationen setzen. Hier soll eine Kunstschule entstehen. Wir wollen mit dem Angebot noch mehr in die Breite gehen, das umfasst zum Beispiel auch die Malakademie und die Schreibakademie. Es sollen alle Institutionen unter einem Dach vereint werden“, freute sich auch der Bürgermeister über die neuen Möglichkeiten der Musikschule.
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