Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Die Weltreise einer Jeans - Schüler wollen umdenken

Sabrina Lang, 13.12.2017 11:20

WAIZENKIRCHEN. In einer Zeit, in der die technische Entwicklung rasant voranschreitet, die Globalisierung sich ihren Weg an jeden Ort der Welt bahnt, sei es wichtig, sich mit dem Thema verstärkt auseinanderzusetzen, so die Meinung von Schülern und Lehrern der Neuen Mittelschule Waizenkirchen. In einem Projekt beschäftigte man sich mit dem Thema Globalisierung. So mancher „Aha-Effekt“ blieb da nicht aus.

Die Lehrerinnen Elfriede Mayr, Gertraud Henetmayr und Cornelia Doppelbauer mit den Schülern Tamara Weiß, Ayar Öykü (hi. v. l.), Lukas Hötzel, Julian Schmid, Marcel Umenberger, Amelie Achinger-Biermair, Katharina Söllinger, Jana Weiß und Alexandra Maier (v. l.) und Michelle Pillichshammer (vorne)

Fairer Handel, Globalisierung und der Weg der Kleidung waren die drei Säulen des Projekts der Neuen Mittelschule. Die Schüler wagten dabei auch einen Blick in die Zukunft. „In Zukunft wird es noch mehr Technik geben. Vielleicht ist dann bereits in jeder Kleidung ein Aufladegerät fürs Handy eingenäht oder als Nahrung gibt es nur noch Tabletten“, meint Amelie Aichinger Biermair. Kritisch sehen die Schüler das Thema Müll. „Davon wird es in Zukunft noch mehr geben“, kritisiert eine Schülerin, die die fortschreitende Technik für die Reduzierung von Müll einsetzen will: „Es wird viel mehr Technik geben und es soll aber auch weniger Abfall entstehen. Wir müssen ja noch länger auf der Erde leben, da müssen wir das Beste draus machen“.

Die Wegstrecke einer Jeans

Den Schülern wurde vor Augen geführt, welche Wegstrecke eine Jeans zurücklegt und wie der Erlös aus dem Verkauf einer Hose auf die Menschen verteilt wird. Schockiert waren die Schüler darüber, dass lediglich ein Prozent davon den Arbeitern zukommt. „Für so eine harte Arbeit ist das viel zu wenig“, meint eine Schülerin: Um Kleidung wieder mehr wertzuschätzen, gestalteten die Schüler kreative Polster und Taschen aus alten Jeansstoffen. „Wir wollen die Schüler darin stärken, die Welt komplexer zu betrachten, dass es nicht wichtig ist, jedem Trend nachzulaufen und ihnen bewusst machen: weniger ist oft mehr“, so Cornelia Doppelbauer, Lehrerin und Projektbegleiterin „Wir stärken sie darin, dass es passt wie sie angezogen sind, dass es nicht immer Marken sein müssen und dass auch ganz cool sein kann, ein Handy ein Jahr länger zu haben“, ergänzt Doppelbauer.

Schon gewusst?

Der Erlös aus dem Verkauf aus einer Jeans fließt zu

50 % in den Handel

25 % in Marken und Werbung

13 % in Materialkosten

11% in den Transport

1% in die Arbeiterleistung

Der Weg einer Jeans

Kasachstan: Baumwollanbau

3500 Km nach China: Spinnen

2500 Km nach Taiwan: Einfärbung des Garns

10.000 Km nach Polen: Stoff wird gewebt

11.000 Km in die Philippinen: Zusammennähen aller Teile

10.000 km nach Griechenland: Bearbeitung des Stoffes

2000 km nach Österreich: Verkauf

1000 Km in die Niederlande: Zur Sammlung alter Kleidung

5000 km nach Ghana: zum Wiederverkauf

ergibt 45.000 Kilometer


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden