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Hochwasserschutz: Informationsabend lässt Wogen hochgehen

Sabrina Lang, 21.05.2019 17:51

WAIZENKIRCHEN. Es sollte ein sachlicher, informativer Abend für die Waizenkirchner werden, in dem das Thema des geplanten Hochwasserschutzes und die Anliegen der Bevölkerung im Mittelpunkt stehen - es kam dann doch etwas anders.

Moderator Guido Wölfle mit den Diskussionspartnern am Podium: Günther Humer, Ingenieur für Wasserwirtschaft, Josef Mader vom Gewässerbezirk, Friedrich Weiß vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, Thomas Kibler vom Amt der Landesregierung/Abteilung Wasserwirtschaft, Martin Dammayr und Christoph Zaussinger von der Landwirtschaftskammer. Foto: LangS
Moderator Guido Wölfle mit den Diskussionspartnern am Podium: Günther Humer, Ingenieur für Wasserwirtschaft, Josef Mader vom Gewässerbezirk, Friedrich Weiß vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, Thomas Kibler vom Amt der Landesregierung/Abteilung Wasserwirtschaft, Martin Dammayr und Christoph Zaussinger von der Landwirtschaftskammer. Foto: LangS

Nach anfänglich langen, detaillierten Ausführungen der Projektverantwortlichen zum allgemeinen Thema Hochwasserschutz und zum geplanten Projekt in Waizenkirchen durften die Gäste Fragen stellen. Präsentiert wurde eine Null-Variante, also kein Hochwasserschutz für die Gemeinde, die Absiedelung, was sich aufgrund der zentralen Lage der betroffenen Objekte schwierig gestalten würde, lineare Maßnahmen also Dämme entlang der Bäche, ein großes Rückhaltebecken mit Begleitmaßnahmen sowie viele kleine Rückhaltebecken. Vertreter der Initiative Dammfrei, die sich offenkundig gegen einen großen Hochwasserdamm aussprechen und sich nachhaltige Alternativen wünschen, kritisierten unter anderem die Vorgehensweise, wie mit den Grundbesitzern umgegangen wird. Ein anderer Gast sieht mit Dämmen und Rückhaltebecken eine Existenzbedrohung der Landwirte.

Vorwurf: Trickserei

Auch wurde dem Hochwasserschutzverband Aschachtal Trickserei vorgeworfen, um einen 5,5 Meter hohen Damm durchzuboxen. Diese zum Teil emotionsgeladenen und lautstarken Debatten veranlassten Bürgermeister Fabian Grüneis (ÖVP) klarzustellen: „Wenn wir als Waizenkirchen sagen, wir wollen keinen Hochwasserschutz, dann machen wir auch keinen. Ich habe das Gefühl, dass wir gerade alles tun, um keinen zu bekommen“. Durchziehen wolle man jedenfalls überhaupt nichts.

Dammfrei: „Enttäuscht“

Josef Mair von Dammfrei zeigt sich vom Informationsabend enttäuscht: „Schade, dass offenbar gar nicht beabsichtigt wird, die Hochwasserbetroffenen über alle Möglichkeiten des Hochwasserschutzes zu informieren. Der von Bürgermeister Fabian Grüneis ursprünglich als „Informationsveranstaltung mit ausreichend Zeit für Diskussionen“ angekündigte Abend hat sich für die interessierten Besucher leider als eine teils recht konfuse Aneinanderreihung der Präsentationen der sechs Referenten entwickelt. Danach war vermutlich nicht ganz unbeabsichtigt fast kein Platz mehr für die unzähligen offenen Fragen. Besonders enttäuscht hat uns, dass die von uns im Vorfeld auf Wunsch des Bürgermeisters eingesandten Fragen praktisch fast komplett ignoriert wurden“.

Hochwasserschutz als riesengroßes Thema

Der Bürgermeister erklärte auf Tips-Nachfrage: „Ich bin der Meinung, dass jeder seine Antworten bekommen hat und wir uns auch selbst kritische Fragen gestellt haben. Leider sind die Menschen, die sich den Hochwasserschutz wünschen, wieder leise geblieben. Nur weil die Gegnerschaft am lautesten schreit, heißt es nicht, dass sie die Mehrheit sind“. Es sei ein riesengroßes Thema, so Grüneis, aber nun seien alle auf dem selben Informationsstand und man könne weiterdiskutieren. „Ich muss ein Gefühl dafür bekommen, ob die Waizenkirchner den Hochwasserschutz wollen oder nicht.“


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Watzo
Watzo
21.05.2019 21:54

Wer Ohren hat, der höre

Ich denke, jeder der beim Informationsabend anwesend war, hatte den Eindruck, dass am Ende eine Menge Fragen offen waren. Leider kann ich der Aussage des Bürgermeisters nicht zustimmen, dass nun alle auf demselben Informationsstand seien, da die erarbeiteten Varianten nicht im Detail erklärt wurden, von einer Erörterung der Vor- und Nachteile gar nicht zu sprechen. Wen meint der Bürgermeister übrigens mit den Menschen, die DEN Hochwasserschutz wünschen und was meint er mit DEM Hochwasserschutz, wo das Ziel doch die Präsentation von VARIANTEN sein sollte. Wer genau hingehört hat, auch auf die Aussagen von Betroffenen und die Stimmung im Saal wahrgenommen, konnte sich durchaus einen Eindruck verschaffen, was die Waizenkirchner für ihren Ort lieber nicht möchten.


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