„Bin halber Österreicher, aber auch halber Grieche“
WALDING. Seit seinem sechsten Lebensjahr lebt Niko Kindlinger in Oberösterreich. Heute importiert er mit seiner Frau Ute Kindlinger Olivenöl aus Griechenland. Das verdankt er seinen griechischen Wurzeln.
„Wie viel Liter Olivenöl man im Jahr produzieren kann, hängt von vielen Faktoren – wie Temperatur oder Regenmenge – ab“, sagt Niko Kindlinger, der sich auch abseits seiner eigenen Produktion für die Qualität von Olivenöl einsetzt, wie er erklärt. „Als diplomierter Olivenölexperte und Tester sowie Gründungsmitglied des Vereins SOKOLIO, der Sonderkommission Olivenöl, liegt mir die Überprüfung und Beurteilung der Qualität dieses Lebensmittels besonders am Herzen.
Griechenland und Österreich
Dass das Ehepaar überhaupt Olivenöl produzieren kann, verdankt es dem Umstand, dass Nikos Familie an der Westseite des Peloponnes seit Generationen Olivenbäume besitzt. „Früher wurde das Öl fast ausschließlich in der Region verwendet. Heute exportieren wir es in einige Geschäfte in Oberösterreich“, erklärt Ute Kindlinger. Doch ein Geschäft in Griechenland zu führen ist heute nicht gerade einfach. „Die Bürokratie in der Heimat meiner Familie – sei es bei der Eröffnung eines Bankkontos oder beim Bezahlen der Stromrechnung – ist unglaublich. Noch dazu nehmen es die Griechen – selbst die Handwerker – mit Terminen nicht immer so genau“, erläutert Niko, der aber lachend zugibt: „Von der Mentalität her bin ich halber Österreicher, aber auch halber Grieche. Das bedeutet: Ich bin verlässlich, nehme aber das Leben nicht immer ganz so schwer.“
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